10. Januar 2023 / Kunst & Kultur

Uraufführung (Auftragswerk) "NACHKOMMEN. Ein lautes Schweigen!" von Emre Akal

Premiere: Donnerstag 19. Januar, 19.30 Uhr, Kleines Haus

Nachkommen

Fotos: Sandra Then


Vier blinde Seher*innen harren als letzte Menschen in den Ruinen der vermeintlich echten und analogen Welt aus und erinnern das Leben und Menschsein auf dem Planeten Erde. Der Rest der Menschheit hat seine Seelen und Köper in die digitalen Weiten des Metaversums hochgeladen. Schatten und Fetzen menschlicher Überbleibsel, Erbschaften und Schuld fliegen an den blinden Augen der Seher*innen vorbei. Sie schreiben ein Buch der erinnerten Vergangenheit als Lebensanleitung für kommende Generationen. Doch es schleichen sich Fehler in die Erinnerung und Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Erzählten und Gezeigten ein. Sind wir tatsächlich noch in der analogen Welt oder nicht vielleicht doch schon in deren digitaler Raubkopie – irgendwo in einer Experience im Metaversum? 

Das Metaverse – die Utopie einer parallelen digitalen Realität, die alle sozialen Plattformen und virtuellen Welten miteinander verbindet – wird zum Sehnsuchtsort der Massen. Die Zeit der ersten Computer, hinter denen Menschen saßen und sie steuerten, ist längst vorbei. Das KI-gesteuerte digitale Zeitalter mit seinen Versprechen von unendlicher Entfaltung und Identitäts-Erweiterung in virtuellen Welten hat bereits begonnen. Doch was bedeutet das für den „Rest“, der den Sprung in die neue Ära verpasst hat? Oder sich den Zugang und eine Teilhabe zu dieser erst gar nicht leisten konnte? In NACHKOMMEN – Ein lautes Schweigen! begibt sich der Autor und Regisseur Emre Akal auf die Suche nach den Spuren des Analogen und Menschlichen in der Welt und nach Ungerechtigkeiten im Zugang zur Tech-Gesellschaft.

Mit NACHKOMMEN – Ein lautes Schweigen! führt der Münchner Regisseur und Autor Emre Akal, der u.a. mit dem exil-Dramatiker*innenpreis der Wiener Wortstätten und dem Förderpreis Theater der Landeshauptstadt München ausgezeichnet wurde, seine vierteilige Serie über das Leben an der Schnittstelle von Digitalität und Analogizität fort. Seine bisherigen Inszenierungen und Theaterstücke waren u.a. an den Münchner Kammerspielen, am Maxim Gorki Theater Berlin, Thalia Theater Hamburg und Schauspiel Leipzig zu sehen.

 

Regie: Emre Akal
Bühne & Kostüme:  Annika Lu Hermann
Dramaturgie: Tobias Kluge

Mitwirkende: Torsten/ Nilgün2.0 (Julius Janosch Schulte), Fatma/ Franz2.0 (Regine Andratschke), Ahmet/ Franzi2.0 (Allaaeldin Dyab), Iphigenie/ Horst2.0 (Clara Kroneck)

Matinée: (zusammen mit „und wenn ich von der zeit spreche spreche ich von der zeit die schon nicht mehr ist (am ende des rollfelds)“)
Sonntag, 15. Januar, 11.30 Uhr, Oberes Foyer

Weitere Vorstellungstermine: Sa. 21.01.2023, 19.30 / So. 29.01.2023, 18.00 / So. 19.02.2023, 19.00 / Fr. 24.02.2023, 19.30, Di. 28.02.2023, 19.30 / Mi. 01.03.2023, 19.30 / Sa. 04.03.2023, 19.30 / Sa. 18.03.2023, 19.30 

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