28. April 2022 / Aus aller Welt

Weiterhin viel zerstörter tropischer Urwald

Jahr für Jahr gehen große Flächen an Urwald verloren. Daran hat sich auch 2021 nichts geändert.

Rauch steigt bei einem Brand im Amazonas-Gebiet auf.

Weltweit sind im vergangenen Jahr rund 3,75 Millionen Hektar tropischer Urwald zerstört worden. Das ist etwas weniger Fläche als 2020, aber etwa gleich viel wie in den Jahren 2018 und 2019.

Das geht aus einer neuen Berechnung des Washingtoner World Resources Institute (WRI) hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Die Fläche, die 2021 durch Feuer und Abholzung zerstört wurde, entspricht in etwa der Größe Baden-Württembergs.

Besonders stark sei weiterhin der brasilianische Regenwald betroffen. «Wir nähern uns einem Kipp-Punkt, an dem der Amazonas von einem Regenwald zur Savanne würde - verbunden mit massiven Emissionen», warnte Mikaela Weisse, stellvertretende Leiterin von Global Forest Watch. Mit Hilfe dieser Plattform beobachten zahlreiche Naturschutzorganisationen unter Leitung des WRI seit 2014 unter anderem mit Satellitentechnik Veränderungen von Waldlandschaften weltweit. Das WRI erstellte den Report gemeinsam mit Forschenden der Universität Maryland. 

3,75 Millionen Hektar Verlust 2021

Urwald, also vom Menschen weitgehend unberührter Naturwald, hat eine große Bedeutung bei der Erhaltung von Biodiversität und ist bei der Speicherung von Kohlendioxid - kurz CO2 - besonders wichtig. Die im Jahr 2021 zerstörte Fläche von 3,75 Millionen Hektar entspricht dem WRI zufolge einem Verlust von einem Fußballfeld Urwald alle sechs Sekunden. 2,5 Milliarden Tonnen CO2 seien dadurch im vergangenen Jahr freigesetzt worden, rechneten die Autoren der Studie vor. Dies entspreche ungefähr den jährlichen Emissionen durch fossile Brennstoffe in Indien.

Insgesamt seien in den Tropen 11,1 Millionen Hektar an baumkronenbedeckter Fläche verloren gegangen. Allerdings berücksichtigt diese Zahl - bei der es auch um Wirtschaftswald und Baumplantagen geht - nicht, dass auch wieder Wald hinzugekommen ist.


Bildnachweis: © Andre Penner/AP/dpa
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