3. Mai 2021 / Allgemein

Gut vier Tonnen Weißfisch aus dem Aasee geholt

Intensivbefischung nach zwei Wochen erfolgreich beendet

Karpfen

Foto (Lutz Hirschmann/Stadt Münster):  Hannes, Lars und Götz Kuhn (v.l.) mit einem Karpfen, der das Fischsterben von 2018 überlebt hat. Viele solcher Friedfische wurden in andere Gewässer umgesetzt, um ein passendes Artengleichgewicht im See zu erreichen. 


Vierzehn Tage lang hat die Berufsfischerfamilie Kuhn aus Karlsruhe den Aasee in Münster befischt - mit einer erfreulichen Bilanz. Etwas über vier Tonnen Weißfisch – insbesondere Rotaugen und Brassen - konnten sie dem See entnehmen. Diese große Menge war notwendig, um im Gewässer ein besseres Gleichgewicht zwischen Fried- und Raubfischen herzustellen - denn im Aasee vermehren sich Friedfische aufgrund des großen Nährstoffangebots deutlich stärker als deren natürliche Fressfeinde.

Die herausgefischten Tiere haben Mitglieder des Vereins für Fischerei "Frühauf Münster" umgehend zu drei großen vereinseigenen Gewässern in der Nähe transportiert und dort wieder eingesetzt. Um das Gleichgewicht zwischen den Arten zusätzlich zu unterstützen, hat der Verein vor Kurzem Hechtbrütlinge im Aasee ausgesetzt. Die Befischung hat zudem ergeben, dass im See relativ viele ausgewachsene Hechte, Aale und Karpfen leben – letztere wurde teilweise ebenfalls umgesetzt. Somit haben wohl wesentlich mehr Fische das Fischsterben 2018 überlebt als bislang angenommen.

Biomanipulation nennt man die Methode, in den sich natürlich entwickelnden Bestand der Arten einzugreifen. Sie ist Teil der neuen Bewirtschaftungsstrategie für den Aasee, mit der die Stadt Münster dem Gewässer eine höhere Widerstandsfähigkeit gegen die negativen Folgen des Klimawandels verschaffen möchte.

"Wir sind mit den Fangerfolgen der Fischer trotz der niedrigen Temperaturen im April hochzufrieden und bereiten bereits die Umsetzung weiterer Maßnahmen am Aasee vor", sagt Daniel Berger vom Amt für Mobilität und Tiefbau, das die Befischung in Auftrag gegeben hatte. Neben dem Eingriff in die Nahrungskette durch Biomanipulation stehen zukünftig Verbesserungen der Laichgebiete für Raubfische an, damit die sich erfolgreicher vermehren können. Geplant ist unter anderem, naturnahe Röhrichtzonen zu schaffen, die dem Seewasser außerdem Nährstoffe entziehen.

"Mit der Intensivbefischung konnte ein wesentlicher Teil der sich stark vermehrenden Friedfische aus dem Aasee entfernt werden - das macht den See widerstandsfähiger gegen den Klimawandel", berichtet Lutz Hirschmann vom Amt für Grünflächen, Umwelt und Naturschutz, das an der Umsetzung der Maßnahmen ebenfalls intensiv beteiligt ist. Begleitet haben die Befischung auch der Landesfischereiverband Westfalen und Lippe sowie der Ruhrverband.

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