10. August 2022 / Aus aller Welt

Sächsische Schweiz: Waldbrand-Lage verbessert sich weiter

Die Lage im Waldbrandgebiet in der Sächsischen Schweiz beruhigt sich allmählich. Einige Glutnester müssen allerdings noch bekämpft werden. Zudem wurden vier mutmaßliche Brandstifter ermittelt.

Bei der Waldbrandbekämpfung im Nationalpark kamen auch Löschhubschrauber der Bundeswehr zum Einsatz.

Die Situation im Waldbrandgebiet Sächsische Schweiz verbessert sich langsam, aber stetig. «In einem weiteren Gebiet konnten die Einsatzkräfte "Feuer aus" vermelden. Es geht voran», sagte Thomas Kunz vom Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am Mittwoch auf Anfrage. In fünf weiteren Gebieten gebe es aber vor allem noch Glutnester, die bekämpft werden müssten.

Die genaue Zahl der Einsatzkräfte für Mittwoch konnte der Sprecher noch nicht benennen. In den vergangenen Tagen waren es rund 800. Das Einsatzgebiet umfasst nach wie vor eine Fläche von rund 150 Hektar, was einer Größe von rund 210 Fußballfeldern entspricht.

Weniger Glutnester entdeckt als in Vortagen

Bei Erkundungsflügen mit Hubschraubern und Drohnen seien am Dienstagabend und in der Nacht zu Mittwoch weniger Glutnester entdeckt worden, als in den Vortagen. «Neben den umfangreichen Löschmaßnahmen helfen auch die kühleren Nächte. Sie sorgen dafür, dass weniger Flammen aus dem Boden schießen», betonte Kunz.

«Die Witterung hilft sonst aber nicht wirklich. Es fehlt halt Dauerregen, der aber nicht in Aussicht ist». Laut Deutschem Wetterdienst ist in den kommenden Tagen kein Regen vorhergesagt, die Tageshöchsttemperaturen steigen auf rund 30 Grad Celsius.

Zwei Löschhubschrauber der Bundespolizei wurden unterdessen abgezogen und zur Brandbekämpfung auf dem Sprengplatz im Berliner Grunewald geschickt. Dort sollen sie nach Angaben der örtlichen Feuerwehr zumindest am Vormittag Wasser über Glutnester auf dem Sprengplatz und drumherum abwerfen. Dadurch sind derzeit im Nationalpark Sächsische Schweiz zehn Löschhubschrauber im Einsatz.

Vier mutmaßliche Brandstifter ermittelt

Im Fall des Waldbrandes unterhalb des Basteifelsens in der vorletzten Juliwoche hat die Polizei vier Männer im Alter von 24 und 25 Jahren als mutmaßliche Brandstifter ermittelt. Sie stehen im Verdacht, auf einer zwischen der Bastei und der Kanapee-Aussicht gelegenen Fläche außerhalb der Wanderwege im Nationalpark Sächsische Schweiz Shisha geraucht und den Waldbrand ausgelöst zu haben, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft Dresden am Mittwoch mit. Die Ermittler hätten am Tatort mehrere Beweismittel sicherstellen können.

«Nach zahlreichen Zeugenhinweisen auf ein Shisha rauchendes Quartett am Brandtag konnten die Tatverdächtigen ermittelt werden», hieß es. Bei Wohnungsdurchsuchungen am Dienstag im Stadtgebiet von Dresden seien unter anderem Handys sichergestellt worden, die nun ausgewertet werden. Polizeipräsident Lutz Rodig dankte einem Reporter der «Bild»-Zeitung, der den entscheidenden Hinweis gab.

Weiter Katastrophenalarm in Bad Schandau

Für das Gebiet um Bad Schandau bleibt der Katastrophenalarm aufrechterhalten. «Für einen Aufhebung müssten erst alle Feuer gelöscht sein», betonte Kunz. Am Dienstag war nach dem Löschen der Brandherde nahe Sebnitz dort der Katastrophenalarm aufgehoben worden. Das Betretungsverbot für den Wald im Einsatzgebiet Hintere Sächsische Schweiz, zu dem auch Teile der Sebnitzer Flur gehören, bleibe davon aber unberührt.

Das Feuer war vor zweieinhalb Wochen im Nationalpark Böhmische Schweiz ausgebrochen und griff dann auf den Nationalpark Sächsische Schweiz über. Auf tschechischer Seite ist nach Einschätzung der dortigen Behörden der Brand unter Kontrolle. Dennoch bekämpfen dort noch Hunderte Feuerwehrleute gegen immer wieder aufflammend Glutnester.


Bildnachweis: © Daniel Schäfer/dpa
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