30. Juni 2022 / Aus aller Welt

Rätsel um Juwelen-Raub bei Kunstmesse Tefaf

Der Fall klingt wie aus einem Hollywood-Drehbuch: Vier vermummte Täter, die schick gekleidet, bewaffnet und innerhalb weniger Sekunden einen millonenschweren Juwelendiebstahl begehen. Was ist passiert?

Der bewaffnete Überfall auf die Kunstmesse Tefaf gibt der Polizei weiterhin Rätsel auf.

Zwei Tage nach dem spektakulären Raubüberfall auf die exklusive Kunstmesse Tefaf fehlt von den Tätern noch jede Spur. Die Fahndung laufe auf Hochtouren, teilte die Polizei im niederländischen Maastricht mit. Die Täter erbeuteten Juwelen - vermutlich im Millionen-Wert.

Ermittler gehen davon aus, dass professionelle Diebe hinter dem Raub stecken. Sie waren offensichtlich gezielt auf den Stand des britischen Juwelenhändlers und seine kostbaren Stücke zugesteuert.

Der brutale Überfall am helllichten Tage schockte auch die Mitarbeiter der Messe, sagte der Generaldirektor der Tefaf, Bart Drenth, der Deutschen Presse-Agentur in Maastricht. «Es ist ein einzigartiger Vorfall, so etwas haben wir noch nie mitgemacht», sagte er. Inzwischen wurden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Die Tefaf, die heute zu Ende geht, ist die wichtigste Messe für alte Kunst und gilt auch als eine der exklusivsten Messen der Welt.

Am Dienstag waren vier bewaffnete Männer in der Halle aufgetaucht. Ein Besucher filmte die Szene. Zwei Männer schlugen mit einem großen Vorschlaghammer auf Glasvitrinen des Juwelenhändlers ein. Die anderen beiden hielten Umstehende mit Waffen in Schach. Die Männer, vermummt mit Bärten und Brillen, trugen Jacketts und Schirmmützen. Nach einer knappen halben Minute liefen sie davon.

Wie es ihnen gelungen war, die Waffen und den großen Hammer durch die Kontrollen zu schmuggeln, ist ein Rätsel. «Möglicherweise hatten sie die unter ihren Jacken versteckt», sagte der Direktor. «Das war offensichtlich sehr gut vorbereitet.» Über die Beute wurde bisher nichts bekannt gegeben. Medien berichten, dass die Männer ein kostbares Collier im Wert von rund 27 Millionen Euro erbeutet hätten.

Der Überfall hatte nach den Worten des Direktors auf den Verlauf der Messe mit über 240 Händlern aus 20 Ländern vorerst nur geringe Folgen. Noch am selben Tag hätten Kunden wieder mit Händlern verhandelt und «Wein getrunken und Austern gegessen». Die Messe habe ihre Widerstandskraft bewiesen, sagte der Tefaf-Chef. «Doch all das Schöne, das wir hier haben, wird leider nicht nur von Menschen mit einem reinen Gewissen geschätzt. Das ist eine Wirklichkeit, mit der wir leben müssen.»


Bildnachweis: © Marcel Van Hoorn/ANP/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Professor Dietrich Grönemeyer stellt sein neues Bühnenprogramm in Münster vor
Fit & Gesund

Meditainment-Vortrag „Fit bis 100“ am 14. April 2024 live im Kap. 8

weiterlesen...
Coffee with a cop
Polizeimeldungen

Die Polizei Münster lädt zur Kaffeepause am Bahnhof ein

weiterlesen...
Tag der offenen Tür bei den awm in Coerde
Allgemein

Am Sonntag, 21. April, von 11 bis 17 Uhr / Stündlicher Shuttleservice mit Doppeldecker-Bus vom Hauptbahnhof und zurück

weiterlesen...

Neueste Artikel

Hüpfburg-Unfall: Polizei ermittelt gegen Betreiber
Aus aller Welt

Insgesamt neun Menschen sind am Sonntag verletzt worden, weil eine Hüpfburg von einer Windböe erfasst und teils in die Elbe geweht wurde. Nun ermittelt die Polizei gegen den Betreiber.

weiterlesen...
Ausweispflicht und Digitaltickets in Berliner Bädern
Aus aller Welt

Die vielen Wachleute kosten die Berliner Bäderbetriebe so viel Geld wie manche Beckensanierung. Um Tumulte zu vermeiden, sind sie aber nötig. Außerdem setzen die Bäder nun voll auf Digitalisierung.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Hüpfburg-Unfall: Polizei ermittelt gegen Betreiber
Aus aller Welt

Insgesamt neun Menschen sind am Sonntag verletzt worden, weil eine Hüpfburg von einer Windböe erfasst und teils in die Elbe geweht wurde. Nun ermittelt die Polizei gegen den Betreiber.

weiterlesen...
Ausweispflicht und Digitaltickets in Berliner Bädern
Aus aller Welt

Die vielen Wachleute kosten die Berliner Bäderbetriebe so viel Geld wie manche Beckensanierung. Um Tumulte zu vermeiden, sind sie aber nötig. Außerdem setzen die Bäder nun voll auf Digitalisierung.

weiterlesen...