13. Februar 2023 / Allgemein

Modellierte Tradition. Was NRW mit Preußen zu tun hat

Litfaßsäulen-Ausstellung in Münster eröffnet

LWL Preußen

Foto (LWL): Die Litfaßsäulen-Ausstellung zeigt die engen Verbindungen des Rheinlandes und Westfalens seit 1815 als in Form von fiktiven Filmplakaten

Aus Anlaß des Jubiläums 75 Jahre Nordrhein-Westfalen haben das LWL-Preußenmuseum in Minden, die Landeszentrale für politische Bildung NRW und die NRW-Staatskanzlei eine Ausstellung auf die Reise geschickt: Eine Litfaßsäule als Wanderausstellung, die seit Herbst 2021 in allen Regierungsbezirken NRWs zu sehen war. Seit Dienstag (7.2.2023) hat sie die letzte Station ihrer Reise erreicht: "Modellierte Tradition" wurde vor dem Landeshaus des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Münster eröffnet.


Foto (LWL/Arendt): v.l. Dr. Guido Hitze, Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen, Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, LWL- Kulturdezernentin und Vorsitzende des Vorstandes der Stiftung "Preußen in Westfalen" und Dr. Georg Lunemann, der Direktor des LWL und Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung "Preußen in Westfalen"

Entgegen dem Mythos, dass die Briten das neue Bundesland 1946 auf dem Reißbrett erschufen, zeigt die Ausstellung die engen Verbindungen des (Nord-)Rheinlands und Westfalens seit 1815, als Preußen begann, durch feste Verwaltungsstrukturen Vieles von dem zu schaffen, was das Land bis heute prägt.

Auf der Litfaßsäule zu sehen ist dies in Form von fiktiven Filmplakaten in der Ästhetik der 1950er Jahre: "Wie der Adler landet", "Unter einer Haube", "Anything flows" und "Nichts Neues im Westen?" erzählen unter anderem Geschichten darüber, wie Mentalitäten aufeinandertreffen, sich neue Identitäten herausbilden und warum sich so vieles um die Industrie im Ruhrgebiet dreht.

"Das heutige NRW ist ohne Preußen nicht denkbar, das zeigt unsere Geschichte. Und Geschichte kann auch Spaß machen, zum Beispiel wenn sie über Fake-Filmplakate vermittelt wird", so Dr. Georg Lunemann, der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung "Preußen in Westfalen". "Wir erzählen vermeintlich Bekanntes auf ungewöhnliche Art neu - und wer will, hüpft mit einem Tippen auf das Smartphone in die Vertiefung auf der Internetseite."

LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, gleichzeitig Vorsitzende des Vorstandes der Stiftung "Preußen in Westfalen": "Seit fast eineinhalb Jahren bringt die Litfaßsäule als Botschafterin des Museums das Thema Preußen in die ganze Fläche von NRW. Mit dem innovativen Format gibt die Litfaßsäule einen Einblick in das, was der LWL im Preußenmuseum in Minden umsetzt: Neue Wege für eine zeitgemäße Geschichtsvermittlung."

"Mit der sogenannten "Operation Marriage" wurde das Land Nordrhein-Westfalen zwar gegründet,  Pläne dazu - übrigens in exakt den heutigen Grenzen - wurden aber bereits zu Beginn der 1920er Jahre entwickelt. Die Briten knüpften 1946 also an Grundlagen an, die in preußischer Zeit gelegt wurden", so Dr. Guido Hitze, Leiter der Landeszentrale für politische Bildung NRW. "Wer verstehen will, warum Nordrhein-Westfalen ist wie es ist, kann die historischen Wege und Entwicklungen dorthin entlang der Litfaßsäule ablesen."

"Für alle, in deren Nähe die Litfaßsäule nicht Station macht, ist die Ausstellung in einer digitalen Variante abrufbar. Auf unserer Website finden Sie neben den Inhalten auf der Litfaßsäule Weiteres, was dort keinen Platz gefunden hat, wie beispielsweise Kurzbiografien der Hauptakteure. Die Seite ist dynamisch und ihr Inhalt wird auch dann noch weiter wachsen, wenn die Litfaßsäule ihre Reise beendet hat. Mehrfaches Stöbern lohnt sich also", ergänzt Doris Wermelt, Projektkoordinatorin des LWL-Preußenmuseums.

Bis zum 15. März ist die Ausstellung auf der Litfaßsäule mit einer blauen Pickelhaube vor dem LWL-Landeshaus, Freiherr-vom-Stein-Platz, in Münster zu sehen. Die digitale Ausstellung und einen Rückblick auf die verschiedenen Standorte ist über einen QR-Code auf der Säule oder direkt im Internet unter http://www.lwl-preussenmuseum.de/digitales/digitelling-modellierte-tradition abzurufen.

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