10. Oktober 2020 / Allgemein

Startschuss für Handyparken in Münster

Auf dem Weg zum digitalen Parkraummanagemen

Smartparking

Foto (Presseamt Stadt Münster): Auf dem Parkplatz das Smartphone zücken statt der Geldbörse: Philipp Zimmermann (Initiative "smartparking"), Norbert Vechtel (Leiter Ordnungsamt), Andreas Pott (Amt für Mobilität und Tiefbau), Stadtbaurat Robin Denstorff und Dr. André Wolf (Leiter Stabsstelle Smart City, v.l.) geben mit dem Handyparken den Startschuss für mehr digital unterstützte Mobilität in Münster


Das Bezahlen an Parkscheinautomaten war in Münster bislang nur mit Bargeld möglich. Aber was tun, wenn das nötige Kleingeld fehlt? Diese Frage muss sich ab sofort niemand mehr stellen, denn jetzt gibt es mit dem Handyparken eine zusätzliche Zahlungsmöglichkeit. "Das Handyparken ist ein weiterer Baustein für digital unterstützte Mobilität in unserer Stadt", sagte Stadtbaurat Robin Denstorff bei einem Vor-Ort-Termin am Parkplatz "Landeshaus".

"Das Handyparken ist der erste Schritt in Richtung eines digitalen Parkraummanagements in Münster", so Denstorff. "Digitale Lösungen sind kein Selbstzweck, sondern müssen sich daran messen lassen, welchen Nutzen sie stiften. Im Falle von Maßnahmen des Smart Parking geht es um einen klugen Umgang mit knapper werdendem Raum. Vor allem für die Innenstadt benötigen wir intelligente Lösungen für eine nachhaltige und stadtverträgliche Mobilität von morgen." Künftig sollen zum Beispiel Parkverkehre in der Innenstadt, Pendlerverkehre am Stadtrand oder das Parken in Wohnquartieren mit Hilfe von digitalen Anwendungen organisiert und gesteuert werden. "Die Zahlungsabwicklung per Handy ist da nur der Anfang", so Denstorff.
Kunden können über die Plattform "smartparking" zwischen sieben Handyparken-Anbietern wählen: "EasyPark", "PARK NOW", "moBiLET", "Yellowbrick/flowbird", "paybyphone", "Parkster" und "PARCO". Die Parkscheinautomaten bleiben parallel in Betrieb und werden mit Informationen für die ersten Schritte zum Handyparken versehen. "Autofahrer starten den Bezahlvorgang per App, Anruf oder SMS", erklärt Denstorff. "Ein Vorteil ist, dass die Parkzeit spontan mit dem Handy gestoppt oder verlängert werden kann." So entfallen Überzahlung und Verwarngelder wegen abgelaufener Tickets. Die Parkgebühren bleiben gleich.

Dr. André Wolf, Leiter der Stabsstelle Smart City, verweist auf weiterführende Überlegungen zum Thema "Smart Parking". Denkbar seien Sensortechnologien, die die Auslastung von Parkflächen messen und in das Parkleitsystem, Navigationsgeräte oder Apps einspeisen. "Ziel ist es, den Parksuchverkehr durch digitale Unterstützung so gering wie möglich zu halten und Verkehrsströme zum Beispiel über das Nutzen von Park-and-Ride Anlagen so zu lenken, dass ein Umstieg auf Busse oder Bikesharing-Angebote erfolgt", so Wolf.
Auch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Ordnungsamtes wurden auf das Handyparken vorbereitet. "Es gibt nicht mehr nur den Parkschein hinter der Windschutzscheibe. Daher wurden unsere Mitarbeitenden geschult und mit neuen Endgeräten ausgestattet. Damit können sie prüfen, ob Autofahrer ihre Parkgebühr mit dem Smartphone gezahlt haben", erläutert Amtsleiter Norbert Vechtel.  

Die Stadt kooperiert mit "smartparking", einer bundesweiten Initiative für digitale Parkraumbewirtschaftung, die bereits in über 140 Kommunen aktiv ist. Sie will das unkomplizierte Bezahlen von Parkgebühren mit dem Handy etablieren. Philipp Zimmermann, stellvertretender Geschäftsführer von "smartparking", erläutert den Vorteil der Zusammenarbeit: "Statt mit jedem App-Anbieter Verträge schließen zu müssen, schließt die Stadt Münster nur mit uns einen Rahmenvertrag. Für Münster bieten wir eine anbieterneutrale und kostenfreie Umsetzung des Handyparkens an, während Autofahrer zwischen verschiedenen Apps wählen können."

Weitere Informationen zum Handyparken gibt es online unter www.smartparking.de.

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