1. April 2016 / Allgemein

Solarkönig verschenkt Strom

Verteilung überschüssiger Energie aus Windkraft und Sonne an private Haushalte

Solarkönig verschenkt Strom

Mit Hilfe des neuartigen Energiekonzepts Econamic Grid kann das Albersloher Unternehmen Solarkönig seit Juli 2015 Strom an seine Kunden verschenken. Möglich macht dies die Kombination aus Photovoltaik, also einer Solaranlage, und einem Stromspeicher. Ist zu viel Strom im Netz, nehmen die Stromspeicher einen Teil dieses Überschusses auf und entlasten somit das öffentliche Netz.

Stromproduktion und -verbrauch müssen stets im Gleichgewicht stehen, sonst droht ein Netzausfall. Da sich die Erzeugung von Grünstrom aus Sonne und Wind nur schwer voraussagen lässt, liegt vor allem an windigen Tagen im Herbst und im Winter ein Stromüberschuss vor. Bisher wurden in diesem Fall Erzeugungsanlagen herun­tergefahren und der Verbrauch beispiels­weise durch Industrieanlagen künstlich erhöht. Das Energiekonzept Econamic Grid verteilt diesen Überschuss an private Haushalte, die den Strom speichern und später nutzen können. So werden bis zu 100 Vollladungen pro Jahr erzielt. Wird eine optionale Leistungselektronik samt Heizstab installiert, kommen jährlich noch einmal bis zu 2.500 kWh Heizstrom hinzu. Herr Borgmann, Besitzer des belade­nen Econamic Grid Systems, freut sich über den Gratisstrom: »In der Nacht von Montag zu Dienstag wurde mein Speicher erstmalig kostenlos mit überschüssigem Strom aufgefüllt. Jetzt im Winter werden die Stromlieferungen immer regelmäßiger erfolgen, und ich kann öfters mal meinen Heizlüfter mit gutem Gewissen in Betrieb nehmen. Dass es sich um grünen Strom handelt, ist umso erfreulicher und ab dem Frühling wird meine Photovoltaikanlage sowieso den benötigten Strom liefern.«

Gerd König, Geschäftsführer von Solarkö­nig, erklärt, wie das System funktioniert: »Vernetzt man viele kleine Heimspeicher, so entsteht ein virtueller Großspeicher, der überschüssigen Strom aufnehmen kann.« Diese Leerkapazität wird als negative Rege­lenergie bezeichnet. »Privaten Kunden war es bisher nicht möglich, am Regelenergie­markt teilzunehmen. Erst die intelligente Vernetzung der SENEC Speicher durch die Econamic Grid Software und die Installation des 2. Stromzählers macht dies möglich«, ergänzt Gerd König.

Voraussetzungen für die Verwendung von Econamic Grid ist eine Photovoltaik- oder Windkraftanlage bzw. ein Blockheizkraft­werk sowie ein SENEC.IES Stromspeicher. Allein die Kombination eines dieser Strom­erzeuger mit dem Speichersystem kann die Stromkosten im Haushalt um bis zu 80 % reduzieren. Ergänzt man das System um Econamic Grid, so kann die vollständige Stromunabhängigkeit annähernd erreicht und zusätzlich kostenlose und vergünstigte Heizenergie bezogen werden.

In Deutschland sind von Ende Juli bis Anfang Januar 450.000 kWh durch das Econamic Grid kostenlos in die SENEC Speicher geliefert worden. In Zukunft können Besitzer dieser Systeme zusätzlich von variablen Stromtarifen profitieren. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert die Anschaffung von Speichern mit dem Programm 270 und zusätzlich mit einem zinsgünstigen Kredit. »Einen solch lukrativen Beitrag zur Energiewende gab es für Eigenverbraucher so bisher noch nicht«, resümiert Gerd König.

 Die Deutsche Energieversorgung GmbH aus Leipzig hat bundesweit 1.000.000 kWh kostenlose Energie alleine von August 2015 bis März 2016 geliefert.

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