8. Februar 2021 / Bildung & Wissenschaft

Forschungsteam lädt zu "Biodialogen" ein

Öffentlichkeit kommt mit Praxisvertretern ins Gespräch

Biovicis

Foto (WWU – Peter Leßmann): Das BIOCIVIS-Team  


Längst sind sogenannte bioökonomische Prozesse in unserem Alltag angekommen. Dazu zählen zum Beispiel die Erzeugung von Biokunststoffen und biologischen Energieträgern wie Biogas sowie die Herstellung von Antibiotika und Impfstoffen. Derartige Verfahren greifen idealerweise nicht mehr auf fossile Rohstoffe wie Erdöl zurück, sondern auf nachwachsende Ressourcen. Wie Bürgerinnen und Bürger am Umgang mit diesen Prozessen beteiligt werden können, untersucht ein interdisziplinäres Forschungsteam aus Biologie und Politikwissenschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) im Forschungsprojekt BIOCIVIS. Dazu sucht das Team Interessierte, die an einer zweitägigen Dialogveranstaltung – dem sogenannten Biodialog – mit Praxispartnerinnen und Praxispartnern aus Politik, Industrie und anderen Gesellschaftsbereichen teilnehmen möchten. Vorwissen wird nicht benötigt, Reise- und Übernachtungskosten werden übernommen und eine Kinderbetreuung wird angeboten. Die folgenden beiden Alternativtermine werden angeboten: 28. bis 29. Mai sowie 20. bis 21. August, jeweils im Botanischen Garten der WWU. Weitere Informationen gibt es auf der Website go.wwu.de/biodialoge. Dort können sich Interessierte außerdem bis zum 4. April um eine Teilnahme bewerben.

Am ersten Tag des Dialogs erhalten alle Teilnehmenden anhand eines Praxisbeispiels grundlegende Informationen über die Bioökonomie. Am zweiten Tag finden Gespräche zwischen Bürgern und Praxispartnern statt. Das Team um Doris Fuchs, Professorin am Institut für Politikwissenschaft, und Bodo Philipp, Professor am Institut für Molekulare Mikrobiologie und Biotechnologie der WWU, wird die Gespräche begleiten und auswerten.

Hintergrund des Forschungsprojekts
Während einige Fachleute bioökonomischen Verfahren große Potenziale für eine nachhaltige Zukunft zusprechen, sehen andere Experten sowie Teile der Öffentlichkeit ihre Anwendung durchaus kritisch. „Bürger sollen in einer Demokratie an wegweisenden Entscheidungen beteiligt werden. In der Praxis findet das aber nur bedingt statt“, so das BIOCIVIS-Team. Im Forschungsprojekt BIOCIVIS gehen die Forschenden der Frage nach, wie die Gesellschaft am besten involviert werden kann. Hierzu werden im Projektverlauf verschiedene Beteiligungsformate entwickelt und getestet. Ein weiteres Ziel des Projekts ist es, konkrete Handlungsempfehlungen für Politik und andere gesellschaftliche Bereiche zu entwickeln.

Das Forschungsprojekt BIOCIVIS – Partizipation zur Sicherung des Nachhaltigkeitsnutzens und der gesellschaftlichen Teilhabe (in) der Bioökonomie – wird während der dreijährigen Projektlaufzeit bis Oktober 2022 im Rahmen des Konzepts „Bioökonomie als gesellschaftlicher Wandel“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Die Arbeitsstelle Forschungstransfer der WWU kooperiert mit dem Projektteam bei der Konzeptualisierung und Moderation der Biodialoge.

Meistgelesene Artikel

Kinderrechtefest im Südpark
Allgemein

Der Kinderschutzbund Münster lädt alle kleinen und großen Besucher*innen herzlich zum diesjährigen Kinderrechtefest ein

weiterlesen...
Neugestalteter Spielplatz am Hamannplatz in Coerde wiedereröffnet
Allgemein

Nach viermonatiger Umbauzeit bietet der Spielplatz großzügige Möglichkeiten für Spiel und Sport

weiterlesen...

Neueste Artikel

Hochwasser: Kampf gegen Fluten, Hoffnung auf besseres Wetter
Aus aller Welt

Das verheerende Hochwasser bringt Tausende Menschen von Polen über Tschechien und Rumänien bis nach Österreich in große Not. Jetzt bedrohen die Wassermassen auch Regionen in Deutschland.

weiterlesen...
Datenanalyse: Antibiotika-Krise droht schlimmer zu werden
Aus aller Welt

Dass Antibiotika nicht mehr wirken, wird für die Menschheit zunehmend zum Problem. Forscher legen eine Prognose zur künftigen Entwicklung vor. Ihr Fazit: Es sind dringend neue Strategien nötig.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Begrüßungsfrühstück für 55 neue Auszubildende
Bildung & Wissenschaft

Innung Sanitär-Heizung-Klima Münster

weiterlesen...
Was Nationalsozialisten aus dem Friedensschluss von 1648 machten
Bildung & Wissenschaft

Historiker Dr. Jan Hoffrogge referiert über Geschichtspolitik mit dem Westfälischen Frieden / Themenabend im Stadtarchiv am 29. August

weiterlesen...