5. Dezember 2020 / Allgemein

Briefe als kulturelle Alternative

"Lesebürger*innen" gestalten Kümmer-Briefe für Seniorinnen

Lesebürger

Foto: Persönlich und liebevoll gestaltet sind die Briefe für die Seniorinnen

 

Die "Lesebürger*innen" von Burg Hülshoff - Center for Literature (CfL) in Havixbeck (Kreis Coesfeld) sorgen sich um Menschen, die wenig Zugang zu kulturellen Angeboten haben. Eigentlich wollten sie in diesem Jahr Einrichtungen der Pflege besuchen, sich Zeit nehmen, um mit den Menschen Texte zu lesen und darüber ins Gespräch zu kommen. Coronabedingt war und ist das jedoch nicht möglich und so entstand die Idee, schöne Briefe zu schreiben, um Menschen über das geschriebene Wort und eine ansprechende Gestaltung "Momente der Kurzweil, Freude und Hoffnung zu schenken".

Ulla Homfeld und Elisabeth Klempnauer haben im Rahmen dieses "Lesebürger*innen"-Projektes Kontakt zu Martin Wiedau, Sozialdienstleiter im Marienstift Droste zu Hülshoff, aufgenommen. Die Idee, adventliche Briefe an die Bewohnerinnen und Bewohner des Stiftes zu schreiben, fand sofort Zustimmung. Begeistert reagierte auch Cilly Lütke-Enking auf Elisabeth Klempnauers Vorschlag, allen Empfängern von Essen auf Rädern in der Adventszeit ein mehrgängiges Begleitmenü aus Texten und Gedichten mitzuliefern. Die Kümmer-Briefe werden in den nächsten Tagen zunächst in Havixbeck verteilt. Danach folgt Münster über den Verein Lichtblick Seniorenhilfe e.V. sowie Bottrop und Dortmund. 

Die "Lesebürger*innen" sind ein offener Club des CfL. Hier können sich alle Menschen einbringen, die Lust auf Literatur haben. Einmal im Monat treffen sie sich und tauschen ihre Ideen darüber aus, wie eine Teilhabe an Kunst und Literatur aussehen kann und gestalten das Veranstaltungsprogramm des CfL mit. 
Mit der Kümmer-Briefe-Aktion knüpfen acht Lesebürgerinnen in verschiedenen Orten der Region an den Fokus "Fürsorge" von Burg Hülshoff - Center for Literature an. Fürsorge war ein wichtiger Aspekt in Leben und Werk Annette von Droste-Hülshoffs. Die Dichterin war unter anderem für ihre fürsorglichen Familienbriefe bekannt. Wenn sie ihrerseits einen schönen Brief erhielt, freute sie sich sehr über diese "Labsal". Solche Briefe waren für sie wie "Licht in der Dunkelheit". 

Infos zu den "Lesebürger*innen" unter: http://www.burg-huelshoff.de

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