8. März 2024 / Kunst & Kultur

Annette von Droste zu Hülshoff-Stiftung erhält Schenkung

Andreas Raub hat die umfangreiche Bibliothek seiner Mutter, Dr. Annelise Raub, Germanistin und Droste-Forscherin, der Stiftung vermacht

Schenkung Droste zu Hülshoff

Foto (CfL / Ute Friederike Schernau): Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, Vorstandsvorsitzende der Annette von Droste zu Hülshoff-Stiftung und LWL-Kulturdezernentin, Andreas Raub und Künstlerischer Leiter von Burg Hülshoff – Center for Literature Dr. Jörg Albrecht freuen sich über die Schenkung


Die Annette von Droste zu Hülshoff-Stiftung hat eine großzügige Schenkung erhalten: Andreas Raub hat die umfangreiche Bibliothek seiner Mutter, Dr. Annelise Raub, Germanistin und Droste-Forscherin, der Stiftung vermacht. Die Schenkung umfasst rund 400 Bücher zu Leben, Werk, Umfeld und Zeit Drostes. „Über dieses großzügige Geschenk freuen wir uns natürlich sehr. Die Bibliothek einer forschenden Frau – in den 1970ern war der Blick auf Droste noch männerdominiert – wird das Museum auf Burg Hülshoff auf wunderbare Weise bereichern,“ sagt Barbara Rüschoff-Parzinger, Vorstandsvorsitzende der Annette von Droste zu Hülshoff-Stiftung.

Die Germanistin Dr. Annelise Raub (1933–2015) schloss ihr germanistisches und literaturwissenschaftliches Studium mit einer Promotion in Kiel ab und machte eine Ausbildung zur Bibliothekarin in Köln. Erst als sie nach Gievenbeck in den Rüschhausweg zog, begann sie sich intensiv mit Annette von Droste-Hülshoff zu beschäftigen.

Sie forschte in der Folge über den Weg, den die Dichterin zurücklegte, wenn sie vom Haus Rüschhaus zur Burg Hülshoff ging. Auf einem von Männern dominierten akademischen Feld behauptete sich Annelise Raub und nahm als einzige Frau an den Sitzungen zur Neukonzeption des Rüschhaus-Gartens teil, die zwischen 1979 und 1985 stattfanden. Dabei brachte sie sich ein und machte sich für die Sichtbarkeit der Droste-Zeit im Rüschhaus-Garten stark.

Im Laufe der akademischen Karriere Raubs folgte eine Reihe von Publikationen zu Droste, u. a. im Jahrbuch Westfalen. Die Material- und Literatursammlung, die sie im Rahmen ihrer Forschungen anlegte, soll infolge der Schenkung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Die Bibliothek enthält neben kostbaren Ausgaben aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert auch Droste-Biografien aus unterschiedlichen Epochen, Regionalia zu den Lebensorten der Familie Droste-Hülshoff, Bildbände, historische Werke zum Biedermeier und dem 19. Jahrhundert, seltene Publikationen von Zeitgenoss*innen, Anthologien, Romane über Droste und literaturwissenschaftliche Forschungsliteratur.  Die Schenkung beinhaltet darüber hinaus auch seltene Broschüren, Loseblatt-Sammlungen und Bilder mit Bezug zu Droste. Sie dokumentiert umfassend die wissenschaftlichen und künstlerischen Diskurse und die Rezeption der Dichterin.
„Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich die Bibliothek in gute Hände abgeben konnte und sie bald einer interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung steht“, freut sich Andreas Raub über die Pläne der Stiftung, der Bibliothek einen Platz in den neu gestalteten Droste-Museen anzudenken.

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