12. April 2021 / Fit & Gesund

Neuer Corona-Hotspot in Münster

31 Infizierte im Haus der Wohnungslosenhilfe

Das Gesundheitsamt der Stadt Münster hat am Wochenende einen neuen Corona-Hotspot identifiziert. Im Haus der Wohnungslosenhilfe (HdW) an der Bahnhofstraße wurden 31 Infektionen festgestellt. Betroffen sind 29 Bewohner und zwei Mitarbeitende. Das HdW kann bis zu 80 Wohnungslose aufnehmen. Wegen der Pandemie wurde die Kapazität jedoch schon vor Monaten deutlich heruntergefahren. Deshalb beherbergt das HdW aktuell nur noch 48 Personen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des HdW-Teams haben infizierte und nicht infizierte Personen innerhalb der Einrichtung inzwischen strikt getrennt und stellen deren Versorgung auch für die nun anstehende Zeit der Quarantäne sicher. Das HdW wurde geschlossen. Ein Sicherheitsdienst kontrolliert die Eingangstür. Weitere Maßnahmen sind Gegenstand aktueller Abstimmungen mit dem Gesundheitsamt und der Bischof-Hermann-Stiftung, die im Auftrag der Stadt Münster Trägerin des HdW ist.

Geschlossen werden musste heute auch das Bürgerbüro der Bezirksverwaltung Hiltrup an der Patronatsstraße. Bei einer Mitarbeiterin wurde ebenfalls eine Covid-Infektion bestätigt, bei weiteren Mitgliedern des dortigen, fünfköpfigen Bürgerbüro-Teams  besteht ein Verdacht auf eine Infektion. Das Bürgerbüro in Hiltrup bleibt zumindest heute und morgen geschlossen, voraussichtlich auch für den Rest der Woche. Kunden des Bürgerzentrums werden gebeten, unter der Rufnummer 0251 / 4923333 Ersatztermine zu vereinbaren. Wer nicht aufschiebbare Anliegen hat, wird gebeten, sich an das "Servicezentrum" im Stadthaus 1 zu wenden.

Damit ist die Zahl der registrierten Neuinfektionen in Münster seit Freitag um insgesamt 108 gestiegen. Am Samstag kamen 26 neue Fälle hinzu, am Sonntag 73 und heute weitere neun. Aktuell gelten 533 Münsteranerinnen und Münsteraner als infiziert. Insgesamt wurden seit Ausbruch der Pandemie 6.765 Infektionen in Münster registriert, 6.126 davon gelten als genesen. Die 7-Tage-Inzidenz in Münster liegt nach Berechnungen des Landeszentrums für Gesundheit bei 90,4. 44 Corona-Patienten werden derzeit in Krankenhäusern behandelt, 18 davon auf Intensivstationen. 15 Patienten müssen aktuell beatmet werden.

Wolfgang Heuer, Leiter des städtischen Krisenstabes, sagt: "Der plötzliche Corona-Ausbruch im HdW zeigt erneut, wie schnell sich das Pandemiegeschehen in der laufenden dritten Welle entwickelt, die Einhaltung der Hygieneregeln bleibt unabdingbar." Schulen haben nach Auffassung von Heuer keinen wesentlichen Beitrag zum Infektionsgeschehen geleistet, da der deutliche Anstieg zum Ende der Osterferien erfolgt. Neben dem Hotspot HdW finde sich ein diffuses Infektionsgeschehen in der Stadt. Es scheinen sich derzeit mehrere Effekte ungünstig zu verstärken:

Vorherrschen der britischen Virusvariante.
Abnahme der Regeltreue, vor allem im privaten Bereich.
Das Verständnis für die erforderlichen Maßnahmen und die Kooperationsbereitschaft hat nachgelassen. Einige Personen mussten bereits mehrfach in die Quarantäne.
Eintreten eines zu erwartenden "Nach-Ostern-Effektes", da es um die Feiertage vermehrt Kontakte gegeben hat.
Die massenhafte Testung fördert Fälle bei symptomlosen Personen zu Tage, die zuvor unentdeckt blieben. Bei der Weiterverbreitung spielen sie aber keine relevante Rolle.

Mit Blick auf den ab 19. April geplanten landesweiten Modellversuch weist Heuer darauf hin, dass dieser nur bei Unterschreiten der 100er Inzidenz durchgeführt wird. "Ebenfalls sind die mit dem Modellversuch verbundenen Teil-Öffnungen nicht sinnvoll, so lange die Schulen in Münster geschlossen sind", macht Heuer deutlich. "Es ist wichtig, Perspektiven für die Menschen zu erarbeiten und dafür auf unsere bisherigen Erfolge im Kampf gegen die Pandemie aufzubauen."

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