Foto (Stadt Münster / Zinke): Graue Fahrbahn, Parkplätze an beiden Seiten: Noch entspricht die Schillerstraße nicht den aktuellen Standards für Fahrradstraßen in Münster. Das soll sich spätestens im kommenden Jahr ändern.
Im Jahr 1990 wurde die Schillerstraße zur ersten Fahrradstraße in Münster. 33 Jahre später entspricht sie nicht mehr den aktuellen Qualitätsstandards für Fahrradstraßen der Stadt. Das soll sich ändern, denn als Abschnitt der Veloroute Everswinkel-Münster und zentrale Verbindung zwischen Hauptbahnhof und dem Südosten Münsters sind auf der Schillerstraße viele Radfahrende unterwegs. Erste Eindrücke, wie die Schillerstraße mit den Qualitätsstandards für Fahrradstraßen aussehen könnte, stellt das Amt für Mobilität und Tiefbau bei einer öffentlichen Informationsveranstaltung am 18. April (Dienstag) ab 18.30 Uhr vor. Alle Bürgerinnen und Bürger, die ihre Ideen einbringen wollen, sind in die Aula des Hansa-Berufskollegs eingeladen. Anmelden können sie sich per E-Mail an schillerstrasse@stadt-muenster.de oder unter Tel. 0251 / 492-72 72.
Ist-Zustand: Eng und unübersichtlich
Fahrradstraßen sind Anliegerstraßen, auf denen der Radverkehr Vorrang vor jeder anderen Verkehrsart hat. Aktuell ist die Schillerstraße zwischen Bremer Platz und Hansaring für Radfahrende keine geschützte und komfortabel zu befahrende Straße: An beiden Seiten parken Autos, und es wird eng, wenn sich Kraftfahrzeuge und Fahrradfahrende begegnen. Auch unaufmerksam geöffnete Autotüren sind eine Gefahr. Insbesondere an Kreuzungen ist die Situation für Verkehrsteilnehmende unübersichtlich.
Das soll sich ändern. Die Info-Veranstaltung am 18. April ist Auftakt für einen fünfwöchigen informellen Beteiligungsprozess. Das Amt für Mobilität und Tiefbau wird in diesem Rahmen ein 40 Meter langes Teilstück der Schillerstraße mit Baustellenmarkierungen temporär umgestalten. So wird die mögliche Neuordnung des Straßenraums nach den Qualitätsstandards deutlich. Quartierspaziergänge, ein wiederkehrender Infostand an der Schillerstraße und eine Online-Umfrage geben Teilnehmenden Gelegenheit, die Vor- und Nachteile dieser Maßnahme zu diskutieren.
Aktuelle Qualitätsstandards einrichten
In Münster gelten seit Juli 2019 einheitliche Qualitätsstandards für die Gestaltung bestehender sowie geplanter Fahrradstraßen: Dazu gehört eine Fahrgasse von mindestens vier Metern Breite mit beidseitigen Sicherheitstrennstreifen. Der Verkehr auf der Fahrradstraße bekommt Vorrang gegenüber einmündenden Nebenstraßen. Durchgangsverkehr und Parkflächen werden eingeschränkt. Diese Maßnahmen haben sich in der Praxis bewährt und sollen in der Schillerstraße umgesetzt werden.
Die Ideen der Bürgerinnen und Bürger sind gefragt, wenn es um mehr Aufenthaltsqualität an den Straßenseiten (Bänke, Grün) geht, um geordneten Parkraum für Kraftfahrzeuge und Fahrräder sowie um Ladestationen für Elektro-Fahrzeuge und Carsharing. So wird die Schillerstraße nicht nur eine bessere Fahrradstraße: Auch Zufußgehende profitieren von aufgeräumten Gehwegen.
Die Umgestaltung soll nach Planungs- und Baubeschluss möglichst in diesem oder spätestens im nächsten Jahr erfolgen. Weitere Infos unter www.stadt-muenster.de/schillerstrasse.