20. Dezember 2019 / Fit & Gesund

Hightech-Mikroskop ermöglicht präzisere Operationen am Gehirn

Hightech-Mikroskop ermöglicht präzisere Operationen am Gehirn

Foto (Michael Bührke): Am Clemenshospital können Operationen am Gehirn dank des neuen Hightech-Mikroskops mit erhöhter Präzision durchgeführt werden


Bei Operationen am Gehirn ist Präzision gefragt. Eines der weltweit präzisesten Operationsmikroskope ist nun im Clemenshospital im Einsatz. „Wir operieren durch eine kleine Öffnung zum Teil in großer Tiefe, da sind eine gute Sicht und ein scharfes Bild sehr wichtig“, berichtet Prof. Dr. Uta Schick, Chefärztin der Klinik für Neurochirurgie. Zeiss Kinevo 900 heißt das Gerät, das in etwa so viel kostet wie ein Einfamilienhaus in guter Lage und wesentlich mehr kann, als es der Begriff Mikroskop vermuten ließe. „Das Gerät merkt sich bis zu fünf eingestellte Positionen und fährt automatisch wieder zu diesen zurück, wenn der Operateur den jeweiligen Punkt anwählt“, erklärt die Neurochirurgin.

Der Fokus bleibt auf Wunsch fixiert auf den Ort, an dem der Eingriff stattfindet, so ist es möglich, um den Punkt herumzuschwenken, ohne ihn aus den Augen zu verlieren. Die Handgriffe, mit denen das Mikroskop bedient wird, haben mehrere Knöpfe, die individuell vom jeweiligen Neurochirurgen belegt werden können. Wechselt der Operateur, wird das Gerät einfach auf dessen jeweiligen Programmierungen umgestellt. Das Mikroskop, das an einem langen Roboter-Arm befestigt ist, passt sich automatisch den Schwingungen des Bodens an: „Wenn früher ein Mitarbeiter durch den Raum ging, wackelte das Bild manchmal, was sehr störend war“, berichtet Schick und fährt fort „das ist vorbei, das neue Mikroskop gleicht solche Erschütterungen automatisch aus“. Dieser gesamte Robotik-Anteil des Mikroskops ist neu, das gab es zuvor nicht.

Neben einer besonders hohen Auflösung und Schärfentiefe ist auch die Beleuchtung rekordverdächtig: „Das Mikroskop hat ein besonders helles Xenon-Licht, mit dem wir auch in größeren Tiefen wie zum Beispiel der Schädelbasis sehr gut sehen können. Mit sogenannten Fluoreszenzen können wir Gefäße und Tumoren besonders gut erkennen“, erklärt Schick. Das Bild, das der Operateur durch das Mikroskop sieht, wird laufend aufgezeichnet. Der Clou: Das Gerät kann gewissermaßen in die Vergangenheit sehen: „Es werden immer die letzten zehn Minuten gespeichert. Wenn ich also eine Aufnahme starte, beginnt der Film zehn Minuten früher. So geht keine Information verloren“, freut sich Prof. Dr. Uta Schick über die neuen Möglichkeiten in ihrem ebenfalls nagelneuen OP-Saal. Der Zeiss Kinevo 900 wird zukünftig bei allen gehirnchirurgischen Eingriffen zum Einsatz kommen, bei denen eine hohe Präzision besonders notwendig ist.

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