Es ist Zeit, sich noch einmal mit der Corona-Lage in Münster zu befassen. Und da begrüßt euch RUMS zu einer neuen Folge von „Kann man sich nicht ausdenken“. Nachdem auch der Bundesrat dem Gesetz für die deutschlandweite Corona-Notbremse zugestimmt hatte, ging man hier im Rathaus eigentlich davon aus, dass sie ab Samstag auch für Münster greifen würde. Ganz konkret hätte das etwa eine Ausgangssperre ab 22 Uhr bedeutet.
Statt dessen meldete das städtische Presseamt dann: Ob die Notbremse kommt, ist noch offen. Das Land müsse noch entscheiden, welcher Inzidenzwert herangezogen werden solle. Wie bitte, gibt es da mehrere? Ja. Der Grenzwert für die Notbremse sind 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen innerhalb von einer Woche. Münster liegt schon seit zehn Tagen über diesem Wert, allerdings nicht in der morgendlichen Meldung des Robert-Koch-Institutes. Im Laufe jedes Tages kommen immer noch Nachmeldungen hinzu, die das RKI aber nicht nachträgt. Deshalb sieht es in dieser Statistik so aus, als liege Münster unter der magischen 100. Das Landeszentrum für Gesundheit dagegen meldete zuletzt immer noch einen korrigierten Wert, in den die Nachmeldungen eingeflossen waren und der deshalb über 100 lag.