28. März 2024 / Bildung & Wissenschaft

Wie sieben Menschen eine große Eiche tragen können - es sind die Gene

Vorbereitung für neue Sonderausstellung im LWL-Museum für Naturkunde

Foto (LWL/Steinweg): Die Stil-Eiche aus der Westfalen-Ausstellung wird Ausstellungsobjekt der neuen Sonderausstellung "Gene - Vielfalt des Lebens".

Für seine neue Sonderausstellung "Gene - Vielfalt des Lebens" ab 21. Juni brauchte das LWL-Museum für Naturkunde in Münster noch eine Eiche - jetzt wurde sie in der Westfalen-Ausstellung des Museums "gefällt" und in die neue Ausstellung eingepasst.

Seit Jahren empfing die fünf Meter hohe Kunststoff-Eiche die Museumsgäste hinter der Kasse beim Betreten der Ausstellungsräume. Nun hat ein Museumsteam den Abguss einer Eiche aus Senden (Kreis Coesfeld) abgebaut, gesäubert, per Hand transportiert und wieder aufgestellt. Dafür nimmt sich das präparationstechnische Team von Michael Ludorf jeden Ast des Baumes am neuen Standort einzeln vor und setzt ihn neu an.

Am neuen Platz wird der Baum als Symbol für die Umwelt stehen, die Einfluss auf die Gene aller Lebewesen hat. Gleichzeitig inszeniert Präparatorin Klaudia Merz den Lebensraum für Bienen, weiße Lichtnelken und eine Vogelart, deren genetische Geschichte die Museumsgäste in der Ausstellung kennen lernen können.


Foto (LWL/Steinweg): Zahlreiche Hände tragen den Baum von dem Westfalen- zu Gene-Ausstellungsbereich.

Es handelt sich botanisch um eine Stil-Eiche. Sichtbar sind der Stamm und ein Teil seiner Krone. Was man dem Baum nicht ansieht: er ist nicht echt, sondern der Abguss einer Eiche. Die Original-Eiche stand auf der Kanalinsel im Ort Senden. Den Baum hatte der damalige zoologischen Chefpräparator des LWL, Werner Beckmann, 2006 zusammen mit seinen Teamkollegen abgegossen und im Museum wieder zum Leben erweckt. Dafür benötigten die Fachleute rund sechseinhalb Monate - vom Abguss bis zum Ansetzen des letzten Details. 

Für den hohlen Baum wurde viel Material eingesetzt: 10.000 Eichenblätter, 250 kleine Äste, 180 Kilogramm Modellgips, 150 Kilogramm Silikon, 48 Kilogramm Epoxidharz, 22 Kilogramm Härter, 18 Quadratmeter Glasseidenmatte, vier Kilogramm Verdicker und ein Bund Dachlatten.


Foto (LWL/Hübner): Die Äste, Blätter und Zweige werden nach der Restaurierung wieder angebracht.

Die neue Gene-Ausstellung
Auf rund 850 Quadratmetern bietet die neue Ausstellung ab 21. Juni Einblicke in die Welt der Gene - für Kinder und Erwachsene gleichermaßen. "Gene - Vielfalt des Lebens" gibt interaktiv und inklusiv Antworten auf Fragen wie: Was sind Gene und was macht sie aus? Wie beeinflussen sie das Erscheinungsbild und Verhalten aller Lebewesen? Und wie können sie verändert werden? Von Menschen über Tiere bis hin zu Pflanzen und Bakterien - Gene sind die Baupläne aller Lebewesen und sorgen für eine schier unendliche Vielfalt. 

Die Ausstellung ist für alle Menschen geeignet. Sie beinhaltet einen speziellen, mehrsprachigen Audioguide (D, EN, NL) sowie eine Audiodeskription für Blinde und sehbehinderte Menschen, Tastmodelle für Menschen mit Sehbehinderung, Mitmachstationen und untertitelte Filme. 

Begleitend zur Ausstellung werden museumspädagogische Programme für Schülerinnen und Schüler, Kinder und Jugendliche sowie Führungen für Erwachsene, Werkstattnachmittage, Vorträge und vieles mehr angeboten. Ein Begleitbuch vertieft die Inhalte der Ausstellung und wird im Museumsshop erhältlich sein.

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