4. August 2022 / Natur & Umwelt

Starkregen-Gefahrenkarten: Planungen für den Extremfall

Herausforderung Klimawandel: Wasserwirtschaft in Münster

Illustration (Forschungsprojekt "BlueGreenStreets"): Diese Darstellung aus dem Forschungsprojekt "BlueGreenStreets" illustriert wie etwa bei Planungen für künftige Wohnquartiere durchlässiges Pflaster und Versickerungsmulden Regenwasser besser abfließen lassen oder professionelle Fassadenbegrünung für Verschattung und Kühlung sorgen kann. 


In einer mehrteiligen Reihe stellen wir die Vielfalt der münsterschen Wasserwirtschaft, angesiedelt im Amt für Mobilität und Tiefbau, vor. Unterschiedliche Projekte wie Renaturierung, eine veränderte Planung für neue Wohngebiete oder Überflutungssicherungen werden hier zunehmend umgesetzt. Auch die Sammlung guter Ideen - in Zusammenarbeit mit Bürgerinnen und Bürgern ebenso wie mit nationalen und internationalen Städten - gehört dazu.
 
In die Planungen neuer Quartiere einer Stadt werden zunehmend alle Fachgebiete, die an einer Fertigstellung beteiligt sind, einbezogen. Gerade mit Blick auf den Klimawandel und die damit einhergehenden Veränderungen für die Menschen ist auch die Wasserwirtschaft intensiv mit Veränderungen in der Stadt befasst, um passgenau für jeden einzelnen Bereich zu planen.  

Aus Sicht der Wasserwirtschaft gehören klassische Kanalbaumaßnahmen zur Leistungssteigerung des Netzes ebenso dazu wie Gewässerrenaturierungen oder technische Bauwerke. Mit großem funktionalen wie auch gestalterischem Effekt stellen aber besonders grüne, naturnahe Elemente der Regenwasserbewirtschaftung einen entscheidenden Baustein für ganzheitliche und zukunftssichere Lösungen dar.  

Basis der Planungen ist dabei grundsätzlich der höchstmögliche Sicherheitsanspruch. Um die den einzelnen Planungen zugrunde liegenden wasserwirtschaftlichen Betrachtungen auch für das gesamte Stadtgebiet darzustellen, erarbeitet der Bereich Wasserwirtschaft des Amtes für Mobilität und Tiefbau derzeit sogenannte "Starkregengefahrenkarten". Diese stellen für verschiedene Extremniederschläge die Auswirkungen dar, die durch die Abflüsse auf der Oberfläche entstehen und Überflutungsschäden zur Folge haben können. Begleitet von Schadenspotenzial- und Risikoanalysen sowie den Gewässer-Hochwasserkarten der Bezirksregierung entsteht so ein Gesamtbild, auf dessen Grundlage Planungen für den Extremfall bewertet und ausgerichtet werden.

Ziel ist es außerdem, auf dieser Basis für jedes Grundstück eine Aussage zum Überflutungsrisiko sowie zu möglichen Verbesserungsmaßnahmen treffen zu können. Die Starkregengefahrenkarten werden zukünftig laufend fortgeschrieben, um dauerhaft wasserwirtschaftlich relevante Veränderungen im Stadtgebiet dokumentieren zu können. In den Analysen werden Nachverdichtungen oder Neubebauungen ebenso berücksichtigt wie Umnutzungen von einzelnen Grundstücken und Flächen.

Bei Anfragen zum Starkregen- und Hochwasser-Risikomanagement helfen die Fachleute weiter: tiefbauamt@stadt-muenster.de, 0251/492-6601.

Ein wesentlicher Baustein zur Risikominimierung beim Überflutungsschutz ist auch die Sicherung des eigenen Hauses. Die Stadt Münster bietet ihren Bürgerinnen und Bürgern schon seit vielen Jahren kostenlos individuelle Rückstau- und Überflutungsberatungen vor Ort an, bei denen aufgezeigt wird, wie jeder Eigentümer selbst auf seinem Grundstück durch bauliche Maßnahmen das Risiko von eindringendem Wasser verringern kann. Beratungstermine mit den städtischen Fachleuten für Haus- und Grundstücksentwässerung können bei Bedarf unter 0251/492-6641 oder per E-Mail unter grundstuecksentwaesserung@stadt-muenster.de vereinbart werden.

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