28. Juli 2016 / Allgemein

BOURBON Magazin - VIVE LA FRANCE!

Die französische Küche als Weltkulturerbe

Foto: Pixabay
Text: Katharina Hermann

 

Frankreich gilt für viele Menschen als DAS Land des kulinarischen Genusses. Hier legt man grundsätzlich viel Wert auf das Essen, dafür gibt man auch gerne etwas mehr Geld aus, sei es im Restaurant oder im Supermarkt. Gemeinsames Essen und das Zelebrieren der Tischkultur sind essenzielle Bestandteile der französischen Lebensart.

 

Das Frühstück fällt in Frankreich eher knapp aus, das Mittagessen ist meist schon üppiger. Abends lässt man sich dann aber besonders viel Zeit und genießt bei anregenden Gesprächen ein mehrgängiges Menü. "Leben wie Gott in Frankreich" meint vor allem diese wunderbaren Momente, im Besonderen den Genuss des Essens und die Vielfalt an Geschmäckern.

 

Leider bleibt es nicht aus, dass in hektischen Zeiten auch im Land des guten Essens immer mehr Familien zum Schnellimbiss gehen oder auf Tiefkühl-Produkte zurückgreifen. Dabei stellt das traditionelle französische Essen mit Apéritif, Vorspeise, Hauptgericht, Nachtisch, Käse und Kaffee einen Grundstein der französischen Tischkultur dar.

 

Obwohl – oder gerade weil – immer mehr Fastfood konsumiert wird und die Mahlzeiten im Schnitt kürzer werden, befand die Unesco im Jahr 2010, dass "Das gastronomische Mahl der Franzosen" als Kulturgut geschützt werden sollte und ernannte es zum Weltkulturerbe.

 

Das Essen und der Genuss sind in Frankreich elementare Bestandteile des täglichen Lebens, sowie der Lebenskultur. Es geht dabei um weit mehr, als einfach nur gut zu Essen: der Fokus liegt auf der behutsamen Auswahl der Speisen, der Verwendung von guten Lebensmitteln, deren Aromen sich gegenseitig wunderbar ergänzen sollen, der Auswahl an passenden Weinen zum Gericht, dem liebevollen Eindecken des Tisches, und dem bewussten Konsumieren. Alle Sinne sind beteiligt: Sehen, Schmecken, Riechen, Fühlen, Hören. Es geht weit über einfaches Sattwerden hinaus: "Das gastronomische Mahl der Franzosen" führt Familien und Freundeskreise enger zusammen und fördert das Gefühl der Zusammengehörigkeit.

 

Es ist keine Seltenheit, dass man hier mit den Kindern ins Restaurant geht und dreigängige Menüs genießt, dass Kinder Zuhause bei der Zubereitung der Mahlzeiten helfen oder dass man sich mit ihnen über den Geschmack der Speisen unterhält: "Findest du das knusprig? Woran erinnert dich dieser Geschmack?" Das verleiht den Kindern, nach Ansicht französischer Eltern, Selbstbewusstsein – und nur so kann man lernen, zu leben, wie Gott in Frankreich.

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