27. August 2019 / Kunst & Kultur

Sean Scully - "Vita Duplex"

bis 8.9.

Foto: LWL/Neander

Kunstwerke des irisch-amerikanischen Künstlers Sean Scully zeigt das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster noch bis zum 8.9. in der Ausstellung "Vita Duplex". Als einer der international bedeutendsten Künstler der Gegenwart interpretiert Scully die Abstraktion neu. Das Kunstmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) hat die Ausstellung in Kooperation mit der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe erarbeitet. Erstmalig in Deutschland sind in Münster auch drei monumentale Skulpturen Scullys zu sehen.

"Ergreifende, poetische und emotionale Kunst erwartet die Besucher in 'Vita Duplex'", so LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. Die Ausstellung wird bestimmt von den großformatigen Gemälden, versammelt sind aber Werke aus allen Medien: Gemälde in Acryl und Öl auf Leinwand und Aluminium, Pastelle, Aquarelle, Zeichnungen, Skizzenbücher und Druckgrafiken, einige Fotografien und drei Skulpturen. 

Scullys Bilder bestehen aus großen Tafeln, auf die er mehrschichtig Ölfarbe aufträgt und so die Textur der Farbe deutlich sichtbar macht. Er malt vertikale und horizontale Streifen, oft auch Schachbrettmuster, und interpretiert dabei den Horizont neu. Es entstehen kontemplative Seelen-Landschaften, die den Betrachter intuitiv berühren. 

Die Arbeiten Scullys sind weltweit in allen bedeutenden Museen mit zeitgenössischen Kunstsammlungen vertreten. Zudem laufen jährlich mehr als zehn Ausstellungen mit Scullys Kunst. So zeigt aktuell die National Gallery in London seine Werke in einer Gegen-überstellung mit Joseph Mallord William Turners Gemälde "The Evening Star" (1830). In einigen Wochen ist Scully bei der Biennale in Venedig und im Albertina Museum in Wien vertreten. 

Rüschoff-Parzinger: "Mit dieser Ausstellung setzt das LWL-Museum für Kunst und Kultur erneut ein Zeichen für Interkulturalität und Weltoffenheit. Wir Kulturschaffende ziehen an einem Strang." Die Direktorin der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, Prof. Dr. Pia Müller-Tamm, ergänzt: "Wir freuen uns über die zweite Station der Ausstellung in Münster und wir sind neugierig, die Werke Scullys in den wunderbaren Räumen des LWL-Museums nochmals neu und anders zu erleben."

Mit "Vita Duplex" führt das LWL-Museum für Kunst und Kultur darüber hinaus seinen anglo-amerikanischen Dialog fort, der seit der Wiedereröffnung im September 2014 eine große Rolle in der Ausstellungspolitik des Hauses spielt. Zudem setzt sich das Museum seit der Nachkriegszeit intensiv mit abstrakter Kunst auseinander und legt einen Schwer-punkt seiner Sammlung der Moderne auf geometrisch-abstrakte Malerei. "Mit Sean Scully holen wir einen zeitgenössischen und international renommierten Protagonisten der Abstraktion nach Münster, der wunderbar an unsere Sammlung und unser Ausstellungsprofil anknüpft", so Museumsdirektor Dr. Hermann Arnhold.

Durch die Kooperation von Karlsruhe und Münster konnte in kurzer Zeit auch die Publikation "Inner" mit Texten und Vorträgen des Künstlers aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt werden. Scullys leidenschaftliche abstrakte Malerei ist nicht loszulösen von seinem poetischen und philosophischen Nachdenken über die Natur des Menschen, Verlusterfahrungen und Sehnsüchte. Diese Überlegungen finden sich in der Ausstellung in Form von Zitaten wieder.

Die Titel der Arbeiten bringen die Kunst mit der realen Welt in Verbindung und wecken so Assoziationen beim Betrachter. "'Vita Duplex' verweist auf das Grundmotiv der Dualität zwischen Polen, aus der für Scully künstlerisches Schaffen resultiert: Gefühl und Intellekt, Geschichte und Gegenwart, Hell und Dunkel, Ordnung und Störung liegen miteinander in einem produktiven Widerstreit, aus dem die Werke hervorgehen", so die Kuratorin Dr. Tanja Pirsig-Marshall.

 

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