19. Januar 2018 / Kunst & Kultur

Gordejews Meistertänzer in der Halle Münsterland mit dem Nussknacker

30 Jahre Staatliches Russisches Ballett Moskau in Deutschland

Am 24.01. ist es soweit: Die besten Tänzerinnen und Tänzer aus einer der berühmtesten Talentschmieden der Welt kommen nach Münster, um auch hier das Publikum mit den Meisterwerken der Russischen Ballettklassik zu begeistern. Weit über eine Million Zuschauer haben die Tanzkunst der Moskauer Spitzentänzer in den letzten drei Jahrzehnten besucht. Generationenübergreifend bewundern die Zuschauer das opulente Bühnenbild und die prächtigen Kostüme, vor allem aber die Perfektion, Anmut und Leidenschaft der zahlreichen Tänzerinnen und Tänzer des Ensembles.

Seit 1988 bis heute verlässt die Compagnie um Russlands Ballett-Legende Wjatscheslaw Gordejew einmal im Jahr ihr Moskauer Stammhaus, um durch Deutschland zu touren. Seither ist das Interesse an russischer Ballettkunst, wie sie das Staatliche Russische Ballett Moskau in unverfälschter Form repräsentiert, stetig gewachsen. 2018 feiert das Ensemble 30 Jahre Staatliches Russisches Ballett in Deutschland. 

Seit seiner Gründung 1979 steht das Staatliche Russische Ballett Moskau für die klassische russische Ballettkunst in ihrer reinsten Form. Schwanensee, der Nussknacker und Dornröschen - die Klassiker der Ballettkunst – sind nach wie vor ein Muss für Ballettfreunde und die, die es werden wollen. Trotz der Jahre haben die Ballette nach der Musik von Peter Tschaikowsky nichts von ihrem Zauber verloren. Denn jede Generation an Tänzern bringt neue Elemente in die Klassiker, jede Generation will es vielleicht ein bisschen anders, eventuell besser und auf jeden Fall möglichst perfekt machen.

„Ein Tänzer muss ehrlich sein. Er sollte stets so tanzen, als wäre es für ihn das erste und das letzte Mal,“ weiß Wjatscheslaw Gordejew. Sein Staatliches Russisches Ballett Moskau hätte es ohne diese Einstellung nicht an die Spitze der klassischen Ballettkunst gebracht – und sich vor allem nicht über drei Jahrzehnte an der Spitze gehalten.

Die Tschaikowsky-Triologie – Klassiker der russischen Ballettkunst
Schwanensee, der Nussknacker und Dornröschen, die Klassiker der russischen Ballettkunst, hatten vor rund 140 Jahren alles andere als einen guten Start. 1877 feierte Schwanensee in Moskau seine Uraufführung und fiel beim Publikum durch. Der Grund: das anspruchsvolle Ballett wurde von dem damals technisch noch nicht gut entwickelten Bolschoi-Ensemble stark vereinfacht. Zu einem Klassiker wurde es erst mit technisch gereiften Tänzerinnen und Tänzern nach Tschaikowskys Tod 1893. Drei Jahre zuvor, 1893, feierte Dornröschen Uraufführung – Tschaikowsky hielt es für sein bestes Ballett. Der Weihnachtsklassiker „Der Nussknacker“ betrat 1892 in Sankt Peterburg erstmals die Ballettbühne.

Wjatscheslaw Gordejew – Weltstar und Direktor der Russischen Akademie für Theater
„Es ist die Pflicht eines jeden Ballett-Direktors, etwas Persönliches und Individuelles in die klassischen Choreographien einzubringen und nicht etwas zu schaffen, das es schon mal gab“, betont Wjatscheslaw Gordejew, der Leiter des Staatlichen Russischen Balletts Moskau. Der Absolvent der weltberühmten Moskauer Ballett-Akademie und einstige Star des Bolschoi Balletts wurde in den 1970er Jahren mit seinen Rollen in ‘Giselle’, ‘Schwanensee’ und ‘Dornröschen’ zum gefeierten Weltstar. 1984 übernahm er die künstlerische Leitung des Moskauer Balletts Im Juni 2016 wurde Gordejew zum Direktor der weltweit renommierten Choreografischen Fakultät der Russischen Akademie für Theater (Russian Academy of Theatre Arts - GITIS) berufen.

Gordejews jüngste Ballerina und seine Trainerin Olga Kokhanchuk
Nur die besten Tänzerinnen und Tänzer schaffen es in Gordejews Ensemble. Gordejews aktuell jüngste Tänzerin stammt aus Japan: Asuka Ichimura gerade einmal 19 Jahre alt. Mit 16 Jahren hat sie die renommierte Ballettschule ihrer Eltern in Japan verlassen, um in Moskau ihre Ausbildung zu vollenden. 2016/2017 war Ichimura zum ersten Mal mit dem Staatlichen Russischen Ballett auf Welttournee, unter anderem in Europa, China und Südamerika. Trainerin Olga Kokhanchuk ist auf Tournee so etwas wie die strenge, aber herzliche Ersatzmutter von Asuka geworden. Kokhanchuk ist 74 Jahre alt und kann bereits auf eine internationale Karriere als Prima Ballerina zurückblicken. Heute ist sie eine der gefragtesten Trainerinnen des klassischen russischen Balletts und festes Mitglied im Gordejews Compagnie.

Tschaikowskys „Der Nussknacker“ 
Die berühmte Geschichte nach E.T.A. Hoffmann erzählt von dem Mädchen Clara. Am Weihnachtsabend erhält sie eine große Puppe, einen Nussknacker-Soldaten, als Geschenk. In der Nacht erwacht der Nussknacker plötzlich zum Leben – aber nicht nur er. Mit einer Armee von Zinnsoldaten muss sich der Nussknacker im weihnachtlich geschmückten Wohnzimmer gegen den Mäusekönig und dessen Mäusetruppen verteidigen. Clara eilt ihm zu Hilfe und der gerettete Nussknacker verwandelt sich vor ihren Augen in einen Prinzen. Nach einer Wanderung durch den Winterwald feiern die beiden bis zum Morgengrauen ein süßes und ausgelassenes Fest auf der Konfitüren-Burg.Den Ballettklassiker in einer Inszenierung des Staatlichen Russischen Balletts Moskaus auf der Bühne zu erleben gehört sicherlich zu den Höhepunkten einer jeden Theater-, Ballett- und Opernsaison.

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