26. April 2021 / Allgemein

Gemeinsames Singen spendet Trost und Entspannung

Musiktherapie bietet gelungene Abwechslung im Johannes-Hospiz

Foto: Verschiedene Klanginstrumente hat Philipp Steinke dabei, wenn er im Johannes-Hospiz die Bewohnerinnen besucht.


Musik begleitet uns durch unser ganzes Leben. Überall ist Musik gegenwärtig im Alltag: im Radio zuhause oder auch im Auto, im Fernsehen und als Begleitung jedes Filmes, den wir sehen. Musik hat sehr viel mit Emotionen und Stimmungen zu tun. Wir alle verbinden bestimmte Lieder mit bestimmten Erlebnissen und Erinnerungen. 

Im therapeutischen Einsatz dient Musik als Brücke und bietet Wege zur Kommunikation, auch wenn Worte nicht mehr möglich sind. Dies ist in der letzten Phase des Lebens eine sehr intensive Erfahrung: Musiktherapie kann die Leiden für eine Weile in den Hintergrund treten lassen, sie kann trösten und entspannen aber auch Erinnerungen wach werden lassen.

Philipp Steinke, als Musiktherapeut am Johannes-Hospiz tätig, kann das nur bestätigen. Seit drei Jahren ist der Musiktherapeut an einem Tag in der Woche am Johannes-Hospiz. Nach Absprache mit dem Pflegepersonal besucht er dort die Bewohner und lernt sie zunächst erst einmal kennen. Auf einem Wagen liegen verschiedene Klanginstrumente, die er vorstellt und so ins Gespräch kommt. Er lädt zum Spielen oder auch zum Improvisieren ein. Die Wünsche sind sehr unterschiedlich: Vom gemeinsamen Singen bis zur Musik als Entspannungsförderung und auch Biografiearbeit. Beim Zuhören oder Singen kommen die Erinnerungen und dann auch die Geschichten. Lieder sind oft nah dran an den schönen und auch weniger schönen Erlebnissen. Die Musik übernimmt die oft noch unausgesprochenen Dinge, verleiht Gefühlen und Emotionen eine Form. Dabei ist es egal, ob der Bewohner oder die Bewohnerin mit macht oder nur zuhört. Es ist wichtig, so der Therapeut, dass die Menschen selbst entscheiden, was passiert und ihnen kein Programm übergestülpt wird.

Steinke liebt seine Tätigkeit im Johannes-Hospiz, das spürt man deutlich.  Außerdem arbeitet er als Musiktherapeut in Wohngruppen mit behinderten Erwachsenen und auf der Palliativstation am UKM. Nach dem Bachelor in Musikpädagogik folgte der Master in Musiktherapie. Sein Ziel ist es, den Menschen auch in der belastenden Krankheitssituation noch positive und sinnliche Erfahrungen möglich zu machen. Im Johannes-Hospiz gelingt ihm das sehr gut. Die Stunden mit Philipp Steinke sind bei BewohnerInnen und dem Pflegepersonal beliebt. Seine Musikstunden entspannen und helfen, Angst und Stress am Lebensende zu reduzieren und sind auch während der Coronazeit eine gelungene Abwechslung - finanziert durch Spendengelder unserer Freunde und Förderer.

Text und Foto: Sabine Lütke Schwienhorst / Johannes-Hospiz

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