Foto (Thomas Knorr): Beatrix Pluta, Team KulturQuartier, Sophia Siemes, Marketingleiterin cibaria und Rike Kappler, Geschäftsführerin und Gründerin cibaria
Auf dem GWÖ-Summit 2022 im vergangenen November wurden die beiden Pionierunternehmen cibaria und Kulturquartier mit einer neu ins Leben gerufenen Auszeichnung der weltweit aktiven Gemeinwohl-Ökonomie bedacht. Die Handwerksbäckerei und das Kulturzentrum wurden für ihr besonderes soziales und gesellschaftlich relevantes, an der Gemeinwohlwirtschaft orientiertes Verhalten gewürdigt.
„Für uns geht es im alltäglichen Wirtschaften darum, ein gutes Leben für alle möglich zu machen. Es freut mich sehr, dass dieses Handeln mit der Gemeinwohl-Ökonomie einen guten Rahmen findet und bedanke mich sehr herzlich für diese Auszeichnung!“, so Rike Kappler, Geschäftsführerin und Gründerin von cibaria.
Das Kulturquartier und cibaria sind eines von drei gemeinwohlbilanzierten Unternehmen im Münsterland.
Dazu Beatrix Pluta vom Kulturquartier: „Wir freuen uns sehr über diese Anerkennung unserer Arbeit und die damit verbundene Möglichkeit, dem Thema Gemeinwohl-Ökonomie und ethische Marktwirtschaft mehr Öffentlichkeit verschaffen zu können. Denn nur gemeinsam können wir eine Veränderung der Wirtschaft erwirken!“
Über cibaria
Gegründet von der Bäckermeisterin und Biopionierin Rike Kappler, backt cibaria aus Münster seit 1990 ein vielfältiges Sortiment hochwertiger Biobackwaren. Die Schwerpunkte liegen auf traditioneller Handarbeit, der Verarbeitung 100 % ökologischer Rohstoffe aus der Region Münsterland und einer nachhaltigen, gemeinwohl-orientierten Wirtschaftsweise. Der Standort der Bäckerei ist seit Sommer 2020 ein nachhaltiges Gebäude nach kfW-70-Standard mit markanter Holzfassade am Münsteraner Mittelhafen. Heute arbeiten mehr als 60 Menschen für den Handwerksbetrieb. cibaria hat bisher drei Gemeinwohlbilanzen veröffentlicht.
Über das Kulturquartier
Das Kulturquartier im Gewerbegebiet Rudolf-Diesel-Straße bietet auf 220 qm Räume für Unterricht, Seminare und Fortbildung, für Konzerte sowie Veranstaltungen. Es zeichnet sich durch ein vielfältiges kulturelles Freizeit- und Bildungsangebot aus. Im Mittelpunkt stehen Musik, Bewegung, Ökologie und gesellschaftspolitische Entwicklung. Das Außengelände ist naturnah gestaltet, der Garten nach permakulturellen Prinzipien angelegt. Gegründet 2015 von acht Münsteraner*innen eröffnete das Kulturquartier im Herbst 2017 das ökologisch gebaute Haus. Grundpfeiler allen Tuns sind der Gemeinwohlgedanke und ökologische Nachhaltigkeit. Das Kulturquartier hat bisher zwei Gemeinwohlbilanzen veröffentlicht.
Über die Gemeinwohl-Ökonomie
Ins Leben gerufen von Christian Felber, einem österreichischen Autoren und Hochschullehrer, im Jahr 2010, hat die Gemeinwohl-Ökonomie inzwischen Anhänger*innen in mehr als 30 Ländern weltweit gefunden. Sie steht für eine ethische Marktwirtschaft, die nicht auf Gewinnstreben und Konkurrenz beruht, sondern auf Gemeinwohl-Streben und Kooperation. In Münster wird das Thema durch eine Regionalgruppe und den Verein „Solidarische Unternehmen Münsterland SUM“ gestärkt.