21. Oktober 2022 / Kunst & Kultur

Benefizausstellung „Море України“ („Das Meer der Ukraine“) bei den Stadtwerken

Vier Künstlerinnen und Künstler aus der Ukraine präsentieren ihre Kunstwerke

Foto: v.l.n.r.: Svitlana Passon und Mariya Sharko (Vorsitzende des Vereins "Ukrainische Sprache und Kultur in Münster e.V.“), Nataliia Iordan (Künstlerin), Natalia Buzynetska (Mitglied des Vereins "Ukrainische Sprache und Kultur in Münster e.V.“), Svitlana Shurova (Ehefrau von dem Künstler Igor Shurov), Igor Shurov (Künstler)


Ab sofort sehen Besucherinnen und Besucher der Stadtwerke Münster die Ausstellung „Море України“ (übersetzt: „Das Meer der Ukraine“) am Hafenplatz 1. In einer Benefizausstellung präsentieren die Künstlerinnen und Künstler Nataliia Iordan, Igor Shurov, Igor Nekrakha und Wassili Jolochow aus der Ukraine ihre Öl-, Aquarell-, Acryl- und Pastelle-Werke. Eine Ausstellung, die durch Arbeiten von vier so individuellen Kunstschaffenden kaum bunter und facettenreicher sein könnte. Doch so unterschiedlich ihre Werke auch sind, die Vier vereint ein Herzenswunsch: sie wollen mit ihrer Kunst eine alltägliche und friedliche Ukraine zeigen – den Münsteranerinnen und Münsteranern ihre Heimat präsentieren. 

Nataliia Iordan und Igor Shurov leben seit einigen Monaten in Deutschland. Sie haben in Münster Sicherheit gefunden. Die jungen Künstler Igor Nekrakha und Wassili Jolochow dürfen die Ukraine nicht verlassen – sie leben in Kharkiw und Odessa. Ihre Kunstwerke wurden gerettet und nach Deutschland gebracht, wo sie nun Teil dieser Ausstellung sind. 

Unterstützt wurden die Künstlerinnen und Künstler vom Verein „Ukrainische Sprache und Kultur in Münster e.V.“. Der 2019 gemeinsam von Mariya Sharko, Svitlana Passon und anderen Menschen aus der Ukraine gegründete Verein engagiert sich seit Kriegsbeginn vor allem für ukrainische Geflüchtete. Einnahmen durch einen Verkauf der Bilder verwendet der Verein als Spendengeld. Einen Teil des Geldes möchte der Verein in die Ukraine spenden, um dort Kunstprojekte weiter zu fördern. Mit dem anderen Teil des Geldes möchte der Verein in Münster künstlerische Aktionen wie zum Beispiel Malkurse mit Geflüchteten realisieren.  

Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 11. November 2022 zu den Öffnungszeiten der Stadtwerke Münster am Hafen, montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr. 

Nataliia Iordan
Nataliia Iordan (45) lebte in Kharkiw und wurde nach Beginn des Krieges in der Ukraine zusammen mit ihren beiden Töchtern nach Deutschland evakuiert. Durch Zufall landeten sie in Münster. Iordan arbeitete als Architektin und Restauratorin und gründete in ihrer Heimatstadt Kharkiw verschiedene Kreativwerkstätte. Das wertvollste Gut neben ihren Kindern auf der Flucht: ihre Ölfarben. 

Igor Shurov
Der Künstler Igor Shurov (66) lebte und arbeite vor dem Krieg in Kiew, wo er der Öffentlichkeit in zahlreichen Ausstellungen seine Kunst präsentierte. Kunst, Schaffensfreude und seine Familie helfen ihm seit zehn Jahren gegen die unheilbare Parkinson-Krankheit zu kämpfen. Seine Freunde nennen seine Kunstwerke "Antidepressiva" - sie bereiten nicht nur Freude, sondern wirken auch wohltuend auf die Gesundheit. Um die Eigenart seiner Stilistik zu betonen, ordnet er seine Kunst explizit keinem Genre zu.

Igor Nekrakha
Igor Nekrakha (24) lebt aktuell in Kharkiw, wo er an der staatlichen Akademie für Design und Kunst ein Studium absolviert. Der junge Künstler liebt die Prägnanz der Formen und die Harmonie der Farben und arbeitet gerne mit Acryl und Gouache. Seine Lieblingsmotive: Landschaften. Er findet: „die Natur ist wunderschön so wie sie ist.“

Wassili Jolochow
Wassili Jolochow (26) absolvierte die Kunstschule in Kharkiw. Aktuell lebt und arbeitet er in Odessa. Seine Inspiration findet der junge Künstler, der bereits seit seiner Kindheit malt, vor allem in der Natur. Er sagt: „In der Natur steckt die Wahrheit.“ Jolochow arbeitet vorrangig mit Aquarellen und Öl-Farben.

 

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