15. Dezember 2022 / Kunst & Kultur

Premiere der Oper „Elektra“ von Richard Strauss im Großen Haus des Theaters Münster

Die Inszenierung bildet den Abschluss des Orestie-Schwerpunkts

Foto (Martina Pipprich): v. li. Rachel Nicholls, Margarita Vilsone, Katharina Sahmland, Wioletta Hebrowska


Die Elektra-Inszenierung am Theater Münster bildet nach der Oper Leben des Orest von Ernst Krenek, der Orestie im Schauspiel und den Furien im Tanz den Abschluss des Orestie-Schwerpunkts.

Elektra kann den Mord an ihrem Vater Agamemnon nicht vergessen. Isoliert lebt sie im Hof des Palastes und ersehnt die Rückkehr des Bruders Orest. Ihre Besessenheit, den Tod ihres Vaters zu rächen, lässt sie mit der Mutter Klytämnestra und Schwester Chrysothemis brechen und in nun über 100 Jahren Operngeschichte als verstörend konsequenten Racheengel in einem hermetischen System von Abhängigkeiten und Schuld überdauern. 

Basierend auf der Tragödie von Sophokles schrieb Hugo von Hofmannsthal sein Schauspiel Elektra, das wiederum die Grundlage für die gleichnamige Oper von Richard Strauss von 1909 bildet. Mit Hofmannsthal schuf Strauss – aus den Salons der Jahrhundertwende kommend – ein Werk von seltener Geschlossenheit und überwältigender musikalischer Wirkung. Mit ihrer Tonsprache, die die Grenzen des tonalen Systems berührt, verkörperte die Oper bei der Uraufführung den damals fortschrittlichsten Stand der Musik.

Regisseur Paul-Georg Dittrich, bereits zwei Mal für den Theaterpreis DER FAUST nominiert, stellt gemeinsam mit dem derzeit für den FAUST nominierten Bühnen- und Kostümbilder Christoph Ernst und dem Videokünstler Lukas Rehm die albtraumhafte Familiengeschichte um die Themen Schuld, Rache und Vergeltung aus der griechischen Antike ins Verhältnis zur deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Dabei brechen sie nicht nur mit bestehenden Elektra-Klischees, sondern untersuchen auch den Atriden-Fluch als Metapher für wiederkehrende politische Entwicklungen. SO eröffnen sie eine Vielzahl von Perspektiven auf diese Oper und ihre Wirkungsgeschichte. 

Die musikalische Leitung der Elektra liegt bei GMD Golo Berg. In der Titelpartie gibt die britische Sopranistin Rachel Nicholls als Gast ihr Debüt am Theater Münster. Helena Köhne, die die Klytämnestra singt, und Margarita Vilsone, die die Partie der Chrysotemis übernimmt, sind bereits bekannte Gesichter am Haus. Neben den Ensemblemitgliedern Johan Hyunbong Choi als Orest, Robyn Allegra Parton als 5. Magd und Schleppträgerin, Wioletta Hebrowksa als 3. Magd und Garrie Davislim als Ägisth ist in der Partie der 2. Magd die persisch-deutsche Mezzosopranistin Hasti Molavian. zu erleben. Erstmals stehen nun auch alle vier Mitglieder des Opernstudios gemeinsam auf der Bühne: Jooyoung Park als Aufseherin, Maria Christina Tsiakourma als 1. Magd, Katharina Sahmland als 4. Magd und Vertraute Klytämnestras sowie Anping Lu als junger Diener.

Musikalische Leitung: Golo Berg
Regie: Paul-Georg Dittrich
Bühne & Kostüme, Lichtdesign: Christoph Ernst
Video: Lukas Rehm
Choreinstudierung: Anton Tremmel
Dramaturgie: Ana Edroso Stroebe

Mitwirkende: Klytämnestra (Helena Köhne), Elektra (Rachel Nicholls), Chrysothemis (Margarita Vilsone), Ägisth (Garrie Davislim), Orest (Johan Hyunbong Choi), der Pfleger des Orest (Ki Hoon Yoo), Die Vertraute (Katharina Sahmland), Die Schleppträgerin (Robyn Allegra Parton), Ein junger Diener (Anping Lu), Ein alter Diener (Kiyotaka Mizuno), Die Aufseherin (Jooyoung Park), 1. Magd (Maria Christina Tsiakourma), 2. Magd (Hasti Molavin, Jooyoung Park), 3. Magd (Wioletta Hebrowska), 4. Magd (Katharina Sahmland), 5. Magd (Robyn Allegra Parton), Opernchor des Theater Münster, Sinfonieorchester Münster

Weitere Vorstellungstermine: 
Do. 22.12.2022, 19.30 / Di. 27.12.2022, 19.30 / Sa. 14.01.2023, 19.30 / Fr. 20.01.2023, 19.30 / So. 29.01.2023, 16.00 / Mi. 08.02.2023 / Fr. 24.02.2023, 19.30 

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