29. November 2021 / Aus aller Welt

Virologe Drosten «ziemlich besorgt» über Omikron-Variante

Noch ist wenig bekannt über die neue Variante des Coronavirus, die sich vielerorts ausbreitet. Virologe Christian Drosten spricht von einer «etwas unwägbaren Situation».

Der Berliner Virologe Christian Drosten blickt sorgenvoll auf die neue Omikron-Variante des Coronavirus. «Ich bin schon ziemlich besorgt im Moment», sagte Drosten im ZDF-«heute journal».

Man wisse nicht allzu viel über die neue Variante. Berichte über milde Verläufe hätten noch nicht sehr viel Substanz angesichts von nur gut 1000 Fällen. Hier müsse man die klinischen Verläufe abwarten.

Man sehe aber, dass sie häufig bei jungen Leuten in Südafrika auftauche und auch Menschen betreffe, die eine Erkrankung schon hinter sich haben. Er habe die Sorge, dass man die erste wirkliche «Immunfluchtmutante» vor sich habe. Auch könne man noch nicht sagen, wie sich die Variante hierzulande verhalte, wo viele Menschen geimpft seien. «Keiner kann im Moment sagen, was da auf uns zukommt. Das Einzige, was man wirklich mit Sicherheit sagen kann ist: Es ist besser, wenn man geimpft ist. Es ist noch besser, wenn man geboostert ist», sagte Drosten. Die verfügbaren Impfstoffe würden gegen einen schweren Krankheitsverlauf wohl schützen.

Entwicklung schwer einzuschätzen

Drosten sprach ferner von einer «etwas unwägbaren Situation» mit Blick auf 2G- oder 3G-Regeln in Deutschland. Man habe damit keine Erfahrung in einer Winterwelle. Die Situation könne auch kaum noch jemand modellieren. Drosten riet der Politik, genau auf die verschärften Regeln etwa in den Hotspots Sachsen, Bayern und Österreich zu achten. Hier sehe man langsam erste Effekte. Drosten verwies etwa auf einen rückläufigen R-Wert in Bayern in Richtung 1. Der R-Wert gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Schnitt ansteckt - und damit, wie schnell sich ein Virus ausbreitet. Man müsse aber auf 0,7 kommen, um absehbar die Fallzahlen so zu senken, dass es zur Entspannung auf Intensivstationen führe.

Als eine positive Nachricht wertete Drosten auch, dass der Anteil von Infizierten, die beatmet werden müssen, zurückgeht. Das zeige, dass Booster-Impfungen langsam greifen. Der Prozess sei aber schleppend. Es kämen aber weiter Leute auf die Intensivstation. «Und das ist schrecklich», sagte Drosten.


Bildnachweis: © Rolf Vennenbernd/dpa
Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Teile diesen Artikel

Meistgelesene Artikel

Fit & Gesund

Meditainment-Vortrag „Fit bis 100“ am 14. April 2024 live im Kap. 8

weiterlesen...
Polizeimeldungen

Die Polizei Münster lädt zur Kaffeepause am Bahnhof ein

weiterlesen...
Allgemein

114 Gewaltvorfälle gegen städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Jahr 2023 / Rettungskräfte melden deutlich mehr Angriffe

weiterlesen...

Neueste Artikel

Aus aller Welt

In einer Firma für Metalltechnik in Berlin-Lichterfelde bricht ein Feuer aus. Die Feuerwehr warnt.

weiterlesen...
Aus aller Welt

Wasser in Kellern, auf Straßen, Blitzeinschläge, Zugausfälle: Vor allem im Westen und der Mitte des Landes sorgen Gewitter und Starkregen für Probleme. In Unterfranken stirbt ein Mann.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Aus aller Welt

In einer Firma für Metalltechnik in Berlin-Lichterfelde bricht ein Feuer aus. Die Feuerwehr warnt.

weiterlesen...
Aus aller Welt

Wasser in Kellern, auf Straßen, Blitzeinschläge, Zugausfälle: Vor allem im Westen und der Mitte des Landes sorgen Gewitter und Starkregen für Probleme. In Unterfranken stirbt ein Mann.

weiterlesen...