2. Juni 2022 / Aus aller Welt

Cosby in Zivilklage wegen sexuellen Missbrauchs vor Gericht

US-Schauspieler Bill Cosby muss sich nach seiner Verurteilung wegen sexueller Nötigung und seiner Freilassung aus dem Gefängnis erneut vor der Justiz verantworten.

Der US-Komiker und Schauspieler Bill Cosby (84) steht erneut wegen Vorwürfen sexuellen Missbrauchs vor Gericht. Der Zivilprozess wurde im kalifornischen Santa Monica eröffnet.

Eine heute 64 Jahre alte Klägerin wirft Cosby vor, er habe sie 1975, als sie 16 Jahre alt war, in der Playboy-Mansion in Los Angeles missbraucht.

Der Anwalt der Klägerin sagte zum Auftakt des Verfahrens, dass weitere zwei Frauen aussagen werden, damals als Teenager von Cosby missbraucht worden zu sein, wie die Zeitschriften «Rolling Stone» und «Los Angeles Times» berichteten. Cosbys Anwälte haben die Vorwürfe der Klägerin zurückgewiesen. Sie rechnen damit, dass Cosby «vollständig entlastet» werde, zitierte die «New York Times» aus einer Mitteilung seines Sprechers.

Die Frau hatte die Vorwürfe bereits 2014 erhoben. Zu einem Strafprozess kam es nicht, denn der Vorfall ist bereits verjährt. Weil die Frau zu dem Zeitpunkt aber minderjährig war, kann sie heute noch zivilrechtlich mit Schadenersatzansprüchen gegen Cosby vorgehen.

2018 zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt

Das Zivil-Verfahren war ausgesetzt worden, als Cosby im US-Staat Pennsylvania 2017 strafrechtlich belangt wurde. Mehr als 60 Frauen hatten dem Schauspieler sexuelle Übergriffe unterschiedlicher Art vorgeworfen. Der Entertainer hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen.

2018 war Cosby wegen sexueller Nötigung zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. In dem Prozess ging es um einen Fall aus dem Jahr 2004. Cosby hatte rund drei Jahre in Haft verbracht, als das höchste Gericht in Pennsylvania im Juni vorigen Jahres seine Verurteilung aufgrund eines Verfahrensfehlers überraschend kippte - Cosby kam auf freien Fuß.

Für das laufende Verfahren in Kalifornien sind rund zehn Verhandlungstage angesetzt. Cosby muss nicht vor Ort sein, eine Aussage von ihm wird nicht erwartet.


Bildnachweis: © Mark Makela/Pool Getty Images North America/AP/dpa
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