3. März 2022 / Aus aller Welt

Ausschuss zu Kusel: Keine Hinweise auf Behörden-Fehler

Er hatte schon keine waffenrechtliche Erlaubnis zum Besitz von Schusswaffen mehr. Und dennoch soll der Mann zwei Polizisten erschossen haben. Hätte man die Tat verhindern können?

Mehr als vier Wochen nach der Tötung von zwei Polizisten bei Kusel hat sich der Innenausschuss des saarländischen Landtages mit dem Waffenbesitz des Tatverdächtigen (38) beschäftigt.

«Der Sachverhalt wurde so dargestellt, dass wir feststellen konnten, dass es derzeit keine Hinweise auf ein behördliches Versagen gibt, dass also Waffen- und Jagdbehörden hier ordnungsgemäß im Rahmen ihrer Zuständigkeit gehandelt haben», sagte die Ausschussvorsitzende Petra Berg (SPD) am Donnerstag.

Es sei festgestellt worden, dass es «zunächst einmal die Tat eines hoch kriminellen Mannes ist, die auch durch behördliches Eingreifen nicht hätte verhindert werden können». Der mutmaßlichen Täter aus dem Saarland habe seit 2004 mehr als 20 Verfahren gehabt. Der Jagdschein war entzogen worden und doch habe er immer wieder «mit Waffen hantiert und seiner Jagdleidenschaft gefrönt».

Der Fall zeige aber, dass es waffenrechtliche Fragen gebe, die zu überdenken seien, sagte die Innenpolitikerin. Zum Beispiel die Frage, warum bei schwebenden Verfahren eine Waffenbesitzkarte nicht entzogen wird, um eine weitere Nutzung von Waffen zu verhindern.

Der Tatverdächtige hatte seit März 2020 keinen Jagdschein mehr, seine Waffen hatte er laut Landkreistag Saarland bis Januar 2020 an Erwerbsberechtigte abgegeben. Nach diesem Zeitpunkt sei er nur noch in Besitz von Schalldämpfern inklusive Waffenbesitzkarten gewesen. Mit diesen soll er sich Waffen vorübergehend hat ausleihen können.

Eine 24 Jahre alte Polizeianwärterin und ein 29 Jahre alter Polizeikommissar waren am 31. Januar bei einer Fahrzeugkontrolle bei Kusel (Westpfalz) erschossen worden. Der 38-Jährige sitzt wegen Mordverdachts in U-Haft: Er soll die Beamten mit fünf Schüssen getötet haben. Zudem besteht gegen ihn der Tatverdacht der gewerbsmäßigen Jagdwilderei - wie auch gegen einen 32-Jährigen, der mit am Tatort gewesen sein soll und auch in U-Haft sitzt.


Bildnachweis: © Harald Tittel/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Teile diesen Artikel

Meistgelesene Artikel

Fit & Gesund

Meditainment-Vortrag „Fit bis 100“ am 14. April 2024 live im Kap. 8

weiterlesen...
Allgemein

Am Sonntag, 21. April, von 11 bis 17 Uhr / Stündlicher Shuttleservice mit Doppeldecker-Bus vom Hauptbahnhof und zurück

weiterlesen...
Polizeimeldungen

Die Polizei Münster lädt zur Kaffeepause am Bahnhof ein

weiterlesen...

Neueste Artikel

Aus aller Welt

In Deutschlands größter Hafenstadt sucht Bundesinnenministerin Nancy Faeser mit Vertretern europäischer Staaten nach Lösungen gegen die Drogenkriminalität. Am Ende steht die «Hamburger Erklärung».

weiterlesen...
Aus aller Welt

Brasiliens Staatspräsident spricht von einer der größten Überschwemmungen in der Geschichte des Landes. Ein neues Gesetzesdekret soll den Wiederaufbau beschleunigen.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Aus aller Welt

In Deutschlands größter Hafenstadt sucht Bundesinnenministerin Nancy Faeser mit Vertretern europäischer Staaten nach Lösungen gegen die Drogenkriminalität. Am Ende steht die «Hamburger Erklärung».

weiterlesen...
Aus aller Welt

Brasiliens Staatspräsident spricht von einer der größten Überschwemmungen in der Geschichte des Landes. Ein neues Gesetzesdekret soll den Wiederaufbau beschleunigen.

weiterlesen...