Der Maler, Bildhauer und Aktionskünstler Laurenz E. Kirchner erinnert mit seiner Kunst-Installation, Performance und Ausstellung am 06.08.2020 um 8:00 Uhr an den Beginn des atomaren Krieges in Hiroshima am 6. August 1945 um 8.15 Uhr, als in Europa der II. Weltkrieg beendet schien, aber im Pazifik noch ein unrühmliches "Finale" bekam.
Über den Domplatz tragen Ehrenamtliche einen originalgetreuen Nachbau der V1-Rakete. Auf einem mobilen Glockenstuhl erscheint eine 250 Kilogramm schwere Friedensglocke, die Laurenz E. Kirchner extra für diesen Anlass in Gescher gießen ließ. Auf meterhohen Holztableaus zeichnet Kirchner dreidimensional die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges in Hiroshima und in Münster nach. Dabei geht es vor allem um die Opfer in der Zivilbevölkerung. Es gibt eine Textperformance von Kirchner und einen Wortbeitrag von Oberbürgermeister Markus Lewe, sowie ein Live-Oboe-Spiel von Hannah-Theresa Wappler aus dem Film "Schindlers Liste". Am Ende ist Gelegenheit für ein Gespräch mit dem Künstler.
Kirchner erinnert auch daran, wie Kriege und Gewalt unser Leben bis heute prägen, bis in unser Alltagsleben hinein. Der gebürtige Münsteraner wählte den Ort für sein besonderes Kunstprojekt bewusst aus: In der Friedensstadt Münster wurde 1648 der Westfälsche Friede geschlossen. Nach 30 Jahren Krieg.
Mit der Stadt Münster wurde ein besonderes Hygienekonzept für dieses Kunstprojekt (das erste Kunstprojekt im Öffentlichen Raum nach dem Corona-Lockdown) vereinbart, dass eine großzügige Bespielung des Domplatzes in Münster ermöglicht.