10. Januar 2019 / Kunst & Kultur

2018 war das erfolgreichste Jahr in der WBT-Geschichte

Über 53.000 Zuschauer sorgen für ein fast immer ausverkauftes Haus

Foto (eventpress): Preisverleihung in Berlin: Außenminister Sergej Lawrow und Heiko Maas (außen), Intendanten Semen Gretchko und Meinhard Zanger (innen)


Das Wolfgang Borchert Theater blickt zufrieden auf das Jahr 2018 zurück: Mit der bisher noch nie erreichten Zuschauerzahl von 53.119 Besuchern und einer sagenhaften Auslastung von 91,2% war es das erfolgreichste Jahr in der 62jährigen Geschichte des Theaters, das seit September 2014 im Flechtheimspeicher seine Heimstatt gefunden hat.

Highlight des Jahres war das sommerliche Open-Air-Spektakel "Der Sturm" in der Inszenierung von Intendant Meinhard Zanger, bei dem Shakespeares letztes Stück in 52 ausverkauften Vorstellungen vor 23.100 Zuschauern im Hafenbecken auf einer schwimmenden Bühne zu sehen war. Überregionales Renommée verschafften dem Theater auch die Produktionen "Ghetto" des israelisch-palästinensischen Autors Joshua Sobol, die deutsch-russische Koproduktion "Die Schroffensteins – eine Familienschlacht" von Heinrich von Kleist sowie die Lebensgeschichte des palästinensischen Arztes Izzeldin Abuelaish "Ich werde nicht hassen".

"Natürlich resultiert der Zuschauer-Rekord aus dem besonderen Effekt des Sturms", so der Intendant. "Aber allein das Wagnis – nach 2012 mit Shakespeares Sommernachtstraum im Gasometer – eine neue Spielstätte im Wasser zu schaffen, war eine große Herausforderung für das gesamte Haus. Der Sturm hat nicht nur alle Mitarbeiter an ihre Grenzen gebracht, er hat uns die Möglichkeit beschert, sie zu überschreiten. Der riesige Zuschauerzuspruch hat uns reichlich belohnt."

"Ghetto" (Regie: Meinhard Zanger) wurde von einer Fachjury aus über 80 Bewerbungen ausgewählt, die 7. Privattheatertage in Hamburg zu eröffnen. Es war die insgesamt siebte Nominierung einer Inszenierung des Theaters am Hafen für den renommierten Monica-Bleibtreu-Preis. Mit an Bord war ein 30köpfiger Chor des Gymnasium Paulinum.

Friedensbotschafter Izzeldin Abuelaish hat mit seiner Autobiographie nach dem gewaltsamen Tod seiner beiden Töchter durch israelischen Beschuss im Gazastreifen "Ich werde nicht hassen" auch ein bewegendes Solo für einen Schauspieler geschaffen. Am WBT verkörpert Jürgen Lorenzen diese Rolle. Mit 85%iger Auslastung gehört es zu den bestausgelasteten Stücken seit der Premiere im April 2018. Im Juni besuchte der Autor eine eigens für ihn angebotene Sondervorstellung und stellte sich den Fragen des Publikums. Am Nachmittag wurde er als Ehrengast von Bürgermeisterin Wendela-Beate Vilhjalmsson im Friedenssaal empfangen.

"Die Schroffensteins – eine Familienschlacht", die Koproduktion des WBT und des Drama Theaters aus Münsters russischer Partnerstadt Rjasan in deutsch-russischer Sprache (Regie: Tanja Weidner), wurde 2018 auf internationalen Festivals in Belgrad, Moskau, Rjasan und Sankt Petersburg gezeigt. Im Herbst 2018 zeichneten im Auswärtigen Amt in Berlin die Außenminister beider Länder, Heiko Maas und Sergej Lawrow, die Produktion als Beitrag zum wichtigen kulturellen Dialog zwischen Deutschland und Russland aus und hoben die „innovative künstlerische Leistung“ hervor.

Mit Zuversicht blicken Intendant Meinhard Zanger und sein Team ins Jahr 2019, in dem der internationale Austausch mit Künstlern aus Russland, aber auch Frankreich und Italien fortgesetzt werden soll. Aus der Koproduktion mit dem Drama Theater Rjasan sind bereits weitere Zusammenarbeiten entstanden: So hat der russische Light-Designer Andrej Kozlov nach den "Schroffensteins" auch für "Ghetto" und "Der Sturm" in Münster gearbeitet und auch die aus Nishni Nowgorod stammende Künstlerin Olga Lageda entwirft gerade (nach "Heisenberg") ihr drittes Bühnen- und Kostümbild für "Mutter Courage und ihre Kinder" (Premiere 28.2.19).

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