13. Mai 2020 / Allgemein

Rettungsinseln für Fische im Aasee

Mobile Belüftungsgeräte erfolgreich getestet

Foto (Stadt Münster): Die mobilen Belüftungsgeräte im Aasee wurden jetzt erfolgreich getestet. Sie sollen in einem Notfall das Gewässer ausreichend mit Sauerstoff versorgen.


Unvergessen die wochenlange Hitze im Sommer 2018 mit dem massiven Sauerstoffmangel und verendeten Fischen im aufgeheizten Aasee. Um auf extreme Wetterlagen vorbereitet zu sein, hat die Stadt Münster mit dem Fachgutachter Prof. Dr. Dr. Dietrich Borchardt vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (Magdeburg) ein Handlungskonzept zur Stabilisierung des Binnensees ausgearbeitet.

Denn: Vielfältig genutzt, bei großer Fläche relativ flach und dazu nährstoffreich, ist der Aasee ein sensibles System, das durch gezielte und verträgliche Bewirtschaftung möglichst im Gleichgewicht zu halten ist. Ein Gleichgewicht, das unter anderem durch die Versorgung mit Sauerstoff zu erreichen ist. Für den Notfall hat die Stadt Münster zwölf Belüftungsgeräte beschafft, die flexibel bei Bedarf eingesetzt werden können. Der Testlauf für vier dieser Belüfter im Aasee ist jetzt erfolgreich beendet.

Die mobilen Lüftungsstationen wurden per Boot auf den See gebracht, mit Gewichten sicher fixiert und vom Ufer aus mit Strom versorgt. Die Belüfter wurden so positioniert, dass jeder einzelne seinen Wirkungsradius größtmöglich ausschöpfen konnte. Der Testlauf zeigte, dass die Geräte innerhalb weniger Stunden betriebsbereit sein können, um durch Umwälzung sauerstoffreiche mit sauerstoffarmen Wasserschichten zu durchmischen und zusätzlich mit Luftsauerstoff anzureichern. An drei Stellen im See würden im Ernstfall je vier Geräte so genannte Rettungsinseln erzeugen, in die sich Fische zurückziehen können. So wird einerseits eine ausreichende Sauerstoffversorgung der Lebewesen erreicht und andererseits der Bootsverkehr nicht beeinträchtigt.

Zur Überwachung der Wasserqualität hat die Stadt ihre Messungen um zusätzliche Daten erweitert. So gehören Sauerstoffgehalt, Temperatur sowie Windverhältnisse oder Prognosen des Deutschen Wetterdienstes dazu. In Abstimmung mit Prof. Borchardt und den Fachleuten der Verwaltung wurden inzwischen Grenzwerte für diese Parameter definiert. Einzelne überschrittene Grenzwerte aber führen nicht zwingend zu einer kritischen Situation im See. Erst wenn sie gleichzeitig auftreten, ziehen sie massive Probleme wie im Sommer 2018 nach sich. Durch Abgleich der Grenzwerte können Experten nun frühzeitig kritische Situationen absehen und handeln.

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