Der große Waldbrand an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg wird die Einsatzkräfte auch an diesem Samstag beschäftigen. Am späten Freitagabend gab es jedoch deutliche Signale der Entspannung. Den Einsatzkräften sei es gelungen, die Flammen so weit unter Kontrolle zu bekommen, dass eine weitere Gefährdung der evakuierten Ortslagen Kröbeln und Kosilenzien weitgehend ausgeschlossen werden könne, teilte der Brandenburger Landkreis Elbe-Elster am Freitagabend mit. Die Evakuierung sei deshalb um 21.00 Uhr aufgehoben worden. Auf sächsischer Seite hatte sich die Situation bereits etwas früher entspannt. Es gebe keine großflächigen Flammen mehr und das Feuer sei vorerst unter Kontrolle, sagte Einsatzleiter Matthias Heydel von der Feuerwehr Zeithain. «Das Gröbste ist erst einmal erledigt.» Über Nacht sollte die Zahl der Einsatzkräfte in Sachsen deutlich reduziert werden, Brandwachen die Lage aber weiter im Auge behalten. Am Samstag würden dann weitere Löscharbeiten in Angriff genommen. Den Angaben zufolge waren rund 160 Einsatzkräfte unterwegs. Zuvor hatte sich der Brand auf dem Gebiet in der Gohrischheide in Sachsen im Tagesverlauf nach Angaben des Landkreises Elbe-Elster wegen der ungünstigen Windverhältnisse bis nach Brandenburg ausgeweitet. Am Nachmittag war deshalb die Großschadenslage ausgerufen worden, Kosilenzien und Kröbeln wurden evakuiert. Rund 800 Hektar standen zeitweise in Flammen. Einen ähnlich großen Waldbrand habe es in der Gegend bislang nicht gegeben, sagte die Sprecherin der Feuerwehr Zeithain, Dorit Riedel. «Sowas hatten wir hier in den letzten Jahren noch nie.» Erschwert wurden die Löscharbeiten in der Gohrischheide, weil es sich teils um munitionsbelastetes Gebiet handelt und die Flächen nicht betreten werden können. «Das ist ein alter Truppenübungsplatz. Einsatzkräfte, die vorne vor Ort waren, haben berichtet, dass es immer wieder zu kleineren Explosionen gekommen ist», sagte Riedel. Das Feuer war am Donnerstag im Norden des Landkreises Meißen in Sachsen ausgebrochen. Zwischenzeitlich schien der Brand unter Kontrolle, der Wind habe ihn jedoch wieder angefacht und vergrößert. Die Polizei bat, das Gebiet weiträumig zu umfahren. Anwohner sollten Fenster geschlossen halten. Erst am vergangenen Wochenende hatten zwei Waldbrände in Treuenbrietzen und Beelitz südlich von Berlin für große Gefahr gesorgt. Hunderte Feuerwehrleute, unterstützt von Soldaten der Bundeswehr, waren im Einsatz. Jeweils etwa 200 Hektar standen in Flammen. Feuerwehrleute beobachten dort weiterhin die Entwicklung.Rund 160 Einsatzkräfte unterwegs
Feuerwehrsprecherin: Hatten sowas noch nie
Bildnachweis: © Robert Michael/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Waldbrand in Sachsen und Brandenburg beschäftigt Feuerwehr
Hunderte Feuerwehrleute kämpfen gegen einen großen Waldbrand zwischen Brandenburg und Sachsen. Starke Winde und Munition im Boden erschweren die Löscharbeiten. Dann gibt es leichte Entspannung.
Meistgelesene Artikel
- 19. April 2024
Tag der offenen Tür bei den awm in Coerde
Am Sonntag, 21. April, von 11 bis 17 Uhr / Stündlicher Shuttleservice mit Doppeldecker-Bus vom Hauptbahnhof und zurück
- 3. Mai 2024
Schwerer Raub auf Ankaufsgeschäft
Polizei sucht mit Phantombild nach Tatverdächtigem
- 21. April 2024
Kronprinzenstraße: Asphalt ersetzt Kopfsteinpflaster
Baumaßnahme am 23. und 24. April / Mehr Komfort für Radfahrerinnen und Radfahrer
Neueste Artikel
- 18. Mai 2024
Warum Fäkalien Großbritanniens Küste verpesten
Kaum ein Land in Europa hat so viel Küste wie das Vereinigte Königreich. Doch die «Great British Seaside» wird zunehmend von Abwasser verschmutzt. Die Gründe dafür sind haarsträubend.
Straßen und Häuser unter Wasser, Tausende Rettungseinsätze und Sorge um eine Altstadt: In 24 Stunden fällt im Saarland stellenweise mehr Regen als im gesamten April. Kanzler Scholz besucht die Region.
Weitere Artikel derselben Kategorie
- 18. Mai 2024
Warum Fäkalien Großbritanniens Küste verpesten
Kaum ein Land in Europa hat so viel Küste wie das Vereinigte Königreich. Doch die «Great British Seaside» wird zunehmend von Abwasser verschmutzt. Die Gründe dafür sind haarsträubend.
Straßen und Häuser unter Wasser, Tausende Rettungseinsätze und Sorge um eine Altstadt: In 24 Stunden fällt im Saarland stellenweise mehr Regen als im gesamten April. Kanzler Scholz besucht die Region.