Stammesvertreter aus Kenia haben Prinz William in einem Streit mit dem britischen Außenministerium um Hilfe gebeten. Die Mitglieder des einst einflussreichen Tanai-Clans fordern eine Entschuldigung sowie eine Entschädigung von Großbritannien, weil sie während der britischen Kolonialherrschaft zwangsweise umgesiedelt wurden. Auch nach Kenias Unabhängigkeit 1963 erhielten sie ihre Stammesgebiete nicht zurück, in denen Teeplantagen angelegt worden waren. «Wir haben den Schmerz geerbt, Sie den Profit», zitierte die BBC am Donnerstag aus einem Brief an den Queen-Enkel, den etwa 100.000 Menschen unterschrieben haben. «Trotz unseres immensen Leidens unter britischer Herrschaft hat sich die britische Regierung geweigert, diese Tatsache anzuerkennen oder jemanden von uns zu treffen, geschweige denn sich zu entschuldigen», kritisieren die Unterzeichner. Eine Untersuchung der Vereinten Nationen hatte ergeben, dass die britische Kolonialmacht während des Mau-Mau-Kriegs schwere Menschenrechtsverletzungen beging. Die Regierung in London betont, es habe bereits 2013 eine Entschuldigung sowie eine Einigung für Ansprüche gegeben. Die Tanai aber, die eine maßgebliche Rolle bei dem Aufstand spielten, betonen, es handele sich um einen separaten Fall. Zur Unterstützung wandten sich die Stammesvertreter nun an Prinz William (39). Der Enkel von Königin Elizabeth II. habe eine besondere Beziehung zu Kenia, begründeten sie den Schritt. William hatte in dem ostafrikanischen Land seiner heutigen Frau Kate einen Heiratsantrag gemacht. Zudem erfuhr seine Großmutter bei einer Reise nach Kenia 1952, dass ihr Vater gestorben war und sie nun Königin ist.Menschenrechtsverletzungen
Bildnachweis: © Yui Mok/PA Wire/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Tanai-Clan bittet William in Streit mit London um Hilfe
Mitglieder des einst einflussreichen Tanai-Clans in Kenia fordern eine Entschuldigung sowie eine Entschädigung von Großbritannien. Sie waren während der britischen Kolonialherrschaft zwangsweise umgesiedelt worden.
Meistgelesene Artikel
- 19. April 2024
Tag der offenen Tür bei den awm in Coerde
Am Sonntag, 21. April, von 11 bis 17 Uhr / Stündlicher Shuttleservice mit Doppeldecker-Bus vom Hauptbahnhof und zurück
- 3. Mai 2024
Schwerer Raub auf Ankaufsgeschäft
Polizei sucht mit Phantombild nach Tatverdächtigem
- 21. April 2024
Kronprinzenstraße: Asphalt ersetzt Kopfsteinpflaster
Baumaßnahme am 23. und 24. April / Mehr Komfort für Radfahrerinnen und Radfahrer
Neueste Artikel
Roman Polanski ist ein preisgekrönter, aber umstrittener Regisseur. In einem Prozess um Verleumdung von Vorwürfen sexuellen Missbrauchs gegen ihn wird nun das Urteil gefällt. Ob Polanski vor Gericht erscheint, ist unklar.
Ende März sterben sechs Menschen, als ein Containerschiff eine Autobahnbrücke an der US-Ostküste rammt. Die Aufräumarbeiten laufen schon lange. Doch ein großes Trümmerteil wird erst jetzt beseitigt.
Weitere Artikel derselben Kategorie
Roman Polanski ist ein preisgekrönter, aber umstrittener Regisseur. In einem Prozess um Verleumdung von Vorwürfen sexuellen Missbrauchs gegen ihn wird nun das Urteil gefällt. Ob Polanski vor Gericht erscheint, ist unklar.
Ende März sterben sechs Menschen, als ein Containerschiff eine Autobahnbrücke an der US-Ostküste rammt. Die Aufräumarbeiten laufen schon lange. Doch ein großes Trümmerteil wird erst jetzt beseitigt.