20. Mai 2023 / Aus aller Welt

Schwimmer protestieren gegen Abwässer im Meer

In Großbritannien werden Abwässer oft ungeklärt ins Meer geleitet. Dagegen gibt es jetzt Proteste.

In den Wellen, auf Surfbrettern und in Kajaks haben Aktivisten an einem Dutzend Stränden in Großbritannien gegen die Einleitung ungefilterter Abwässer ins Meer demonstriert. Die Organisation Surfers Against Sewage fordert den Schutz von Stränden und eine Reduzierung der Abwassereinleitungen um 90 Prozent bis 2030.

In den beliebten Badeorten Brighton und Falmouth in Südengland sowie im nordostenglischen Scarborough, nahe der schottischen Hauptstadt Edinburgh, und auch in Nordirland gingen Schwimmerinnen und Schwimmer ins Meer. Auf Schildern forderten sie unter anderem: «Lasst Eure Darmbewegungen aus unseren Ozeanen!»

Surfers Against Sewage hatte auch die Ankündigung der Wasserversorger kritisiert, weitere 10 Milliarden Pfund (11,5 Mrd Euro) in die Modernisierung des veralteten Abwassersystems zu stecken. Dafür sollen letztlich die Verbraucher über höhere Rechnungen aufkommen. Die Organisation fordert hingegen, die Unternehmen müssten die Kosten über ihre Profite finanzieren. «Die Öffentlichkeit hat es satt, dass Gier Vorrang vor der Gesundheit unserer Ozeane hat», sagte Kampagnenmanagerin Izzy Ross.

Regenwasser und Abwässer werden in Großbritannien in denselben Rohren zu den Kläranlagen geleitet. Bei starkem Regen ist die Kapazität aber zum Teil nicht ausreichend, vor allem wenn - wie nach der Hitzewelle 2022 - der ausgetrocknete Boden das Wasser nicht schnell aufnehmen kann. Das könnte zum Überlaufen von Klärwerken und damit zu Überflutungen von Häusern und Straßen führen. Deshalb darf gelegentlich überschüssiges Abwasser direkt in das Meer und die Flüsse geleitet werden - doch etliche Kläranlagen nutzen dies nach Ansicht von Kritikern viel zu häufig. 2022 flossen ungeklärte Abwässer insgesamt 1,75 Millionen Stunden lang in Meer und Flüsse.


Bildnachweis: © Gareth Fuller/PA Wire/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Teile diesen Artikel

Meistgelesene Artikel

Allgemein

Am Sonntag, 21. April, von 11 bis 17 Uhr / Stündlicher Shuttleservice mit Doppeldecker-Bus vom Hauptbahnhof und zurück

weiterlesen...
Polizeimeldungen

Polizei sucht mit Phantombild nach Tatverdächtigem

weiterlesen...
Allgemein

Baumaßnahme am 23. und 24. April / Mehr Komfort für Radfahrerinnen und Radfahrer

weiterlesen...

Neueste Artikel

Aus aller Welt

Tina Kunath und Jan Wolfenstädter kannten sich nicht, lebten unterschiedliche Leben. Dann aber erkrankte Kunath und brauchte Stammzellen - und Wolfenstädter bekam einen Anruf. Nun sind sie seit zehn Jahren gute Freunde. Ein Treffen.

weiterlesen...
Aus aller Welt

Dauerregen und Hochwasser haben den Südwesten schwer getroffen. Trotz der Wassermassen gab es kaum Verletzte. Bundeskanzler Scholz und Innenministerin Faeser versprachen Unterstützung.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Aus aller Welt

Tina Kunath und Jan Wolfenstädter kannten sich nicht, lebten unterschiedliche Leben. Dann aber erkrankte Kunath und brauchte Stammzellen - und Wolfenstädter bekam einen Anruf. Nun sind sie seit zehn Jahren gute Freunde. Ein Treffen.

weiterlesen...
Aus aller Welt

Dauerregen und Hochwasser haben den Südwesten schwer getroffen. Trotz der Wassermassen gab es kaum Verletzte. Bundeskanzler Scholz und Innenministerin Faeser versprachen Unterstützung.

weiterlesen...