17. März 2022 / Aus aller Welt

Blutig-rote Models bei Show von ukrainischem Designer

«Heute ist nicht die Zeit, über Mode zu sprechen, sondern durch Mode», ließ der ukrainische Designer Jean Gritsfeldt per Videobotschaft verlauten - und schickte seine Models blutig-rot über den Laufsteg.

Vor der Show heulten Sirenen wie bei einem Bombenalarm, am Ende trugen die Models eine riesige ukrainische Fahne über den Laufsteg: Der Designer Jean Gritsfeldt aus Kiew hat bei der Berliner Fashion Week ein Zeichen gegen den Krieg in seiner Heimat gesetzt.

«Heute ist nicht die Zeit, über Mode zu sprechen, sondern durch Mode», sagte Gritsfeldt am Mittwochabend in einer Videobotschaft. Sie zeigten daher nicht die neue Saison oder die neuen Looks, denn wenn man im Bombenkeller sitze, dann kümmere es keinen, was man anhabe. Die Hauptsache sei, sich warm, angenehm und geschützt zu fühlen.

Designer per Video zugeschaltet

Weil Gritsfeldt nicht anreisen konnte, hatten Helfer seine Ideen umgesetzt. Bei den reduziert-schlichten Entwürfen standen die auf Englisch und Ukrainisch aufgedruckten Worte im Vordergrund, Botschaften etwa für «Respekt», «Freiheit» und «Liebe». Oder, wie auf einem blutrot-hellen Ensemble zu lesen war, für den «Frieden».

Etwa 30 Freiwillige hatten dabei geholfen, die Entwürfe noch spontan zu schneidern. Das hatte die Geschäftsführerin des Vereins Fashion Revolution Germany, Carina Bischof, vorab erzählt. «Irgendwie fühlte es sich sinnlos an, eine Fashion Week vorzubereiten in diesen Zeiten.» Das Projekt für Gritsfeldt aber mache Sinn, deswegen habe sie relativ schnell «Ja» gesagt. Er habe das Team telefonisch aus Kiew gebrieft.

Gritsfeldt ist laut der Produktionsnotizen in seiner Heimat ein beliebter Designer. Seine Show war das Finale bei der Modewoche in einem alten Berliner Kraftwerk.


Bildnachweis: © Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Teile diesen Artikel

Meistgelesene Artikel

Allgemein

Am Sonntag, 21. April, von 11 bis 17 Uhr / Stündlicher Shuttleservice mit Doppeldecker-Bus vom Hauptbahnhof und zurück

weiterlesen...
Polizeimeldungen

Polizei sucht mit Phantombild nach Tatverdächtigem

weiterlesen...
Allgemein

Baumaßnahme am 23. und 24. April / Mehr Komfort für Radfahrerinnen und Radfahrer

weiterlesen...

Neueste Artikel

Aus aller Welt

Der Kanzler macht sich nach den Unwettern im Saarland selbst ein Bild von der Lage. Konkrete finanzielle Hilfen des Bundes kündigt er nicht an, spricht aber von einer «Praxis der Solidarität».

weiterlesen...
Aus aller Welt

Kaum ein Land in Europa hat so viel Küste wie das Vereinigte Königreich. Doch die «Great British Seaside» wird zunehmend von Abwasser verschmutzt. Die Gründe dafür sind haarsträubend.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Aus aller Welt

Der Kanzler macht sich nach den Unwettern im Saarland selbst ein Bild von der Lage. Konkrete finanzielle Hilfen des Bundes kündigt er nicht an, spricht aber von einer «Praxis der Solidarität».

weiterlesen...
Aus aller Welt

Kaum ein Land in Europa hat so viel Küste wie das Vereinigte Königreich. Doch die «Great British Seaside» wird zunehmend von Abwasser verschmutzt. Die Gründe dafür sind haarsträubend.

weiterlesen...