Vor der Show heulten Sirenen wie bei einem Bombenalarm, am Ende trugen die Models eine riesige ukrainische Fahne über den Laufsteg: Der Designer Jean Gritsfeldt aus Kiew hat bei der Berliner Fashion Week ein Zeichen gegen den Krieg in seiner Heimat gesetzt. «Heute ist nicht die Zeit, über Mode zu sprechen, sondern durch Mode», sagte Gritsfeldt am Mittwochabend in einer Videobotschaft. Sie zeigten daher nicht die neue Saison oder die neuen Looks, denn wenn man im Bombenkeller sitze, dann kümmere es keinen, was man anhabe. Die Hauptsache sei, sich warm, angenehm und geschützt zu fühlen. Weil Gritsfeldt nicht anreisen konnte, hatten Helfer seine Ideen umgesetzt. Bei den reduziert-schlichten Entwürfen standen die auf Englisch und Ukrainisch aufgedruckten Worte im Vordergrund, Botschaften etwa für «Respekt», «Freiheit» und «Liebe». Oder, wie auf einem blutrot-hellen Ensemble zu lesen war, für den «Frieden». Etwa 30 Freiwillige hatten dabei geholfen, die Entwürfe noch spontan zu schneidern. Das hatte die Geschäftsführerin des Vereins Fashion Revolution Germany, Carina Bischof, vorab erzählt. «Irgendwie fühlte es sich sinnlos an, eine Fashion Week vorzubereiten in diesen Zeiten.» Das Projekt für Gritsfeldt aber mache Sinn, deswegen habe sie relativ schnell «Ja» gesagt. Er habe das Team telefonisch aus Kiew gebrieft. Gritsfeldt ist laut der Produktionsnotizen in seiner Heimat ein beliebter Designer. Seine Show war das Finale bei der Modewoche in einem alten Berliner Kraftwerk.Designer per Video zugeschaltet
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Blutig-rote Models bei Show von ukrainischem Designer
«Heute ist nicht die Zeit, über Mode zu sprechen, sondern durch Mode», ließ der ukrainische Designer Jean Gritsfeldt per Videobotschaft verlauten - und schickte seine Models blutig-rot über den Laufsteg.
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