20. Juni 2023 / Allgemein

Wolbeck: Renaturierung des Piepenbachs abgeschlossen

Naturnahe Umgestaltung auf 440 Metern

Piepenbach

Foto (Stadt Münster/Michael Möller): Freuen sich über den renaturierten Piepenbach (v. l.): Berthold Reloe (Amt für Mobilität und Tiefbau), Philipp Esser (Bezirksregierung Münster), Oberbürgermeister Markus Lewe, Stadtbaurat Robin Denstorff, Peter Bensmann (Bezirksbürgermeister von Münster-Südost) und Cornelia Schnell (Leiterin der Bezirksverwaltung Südost).


Schnurgerade, mit Schotter massiv befestigte Böschungen und überwiegend mit Erlen bepflanzt – so sah der Piepenbach in Wolbeck in der Vergangenheit aus. Mittlerweile ist das anders: Oberbürgermeister Markus Lewe und Stadtbaurat Robin Denstorff eröffneten am heutigen Freitag (16. Juni) ein rund 440 Meter langes Teilstück des Piepenbachs, das das Amt für Mobilität und Tiefbau der Stadt Münster im vergangenen Jahr renaturiert hatte. Nach einer aufwendigen Umgestaltung im Abschnitt von der Telgter Straße bis zur Mündung in die Angel schlängelt der Bach sich nun durch die städtische Grünfläche. "Die Umgestaltung des Piepenbachs zeigt, wie Gewässerrenaturierung erfolgreich gelingen kann. Umgeben von Wohngebieten ist in Wolbeck eine echte innerörtliche Grünoase entstanden", erklärte Oberbürgermeister Lewe.


Foto (Stadt Münster/Lutz Hirschmann): Nach seiner Renaturierung schlängelt sich der Piepenbach in Wolbeck durch die städtische Grünfläche. 

Platz für Flachwasserzonen und Amphibien
Insgesamt hat die Stadt gut 10.000 Kubikmeter Boden ausgehoben und abgefahren, um dem kleinen Gewässer zukünftig ausreichend Raum für eine naturnahe Entwicklung zu geben. Der neue Gewässerkorridor bietet mit einer Breite von rund 40 Metern ausreichend Platz – beispielsweise für Flachwasserzonen und Altarme. Kleine Tümpel, Totholz und Steinansammlungen bieten Amphibien einen optimalen Lebensraum. "Natur, Mensch und Hochwasserschutz profitieren gleichermaßen von diesem städtischen Bauprojekt, durch das sich der Piepenbach von jetzt an ungestört weiterentwickeln kann", erläuterte Stadtbaurat Denstorff.

Der umgestaltete Abschnitt des Bachs ist Teil einer Kompensationsfläche: Die Renaturierungsmaßnahme kompensiert Eingriffe im Zusammenhang mit der Aufstellung eines Baubauungsplans in Wolbeck (415 Wolbeck Nord). Die Baukosten lagen bei rund 530.000 Euro. Einen Großteil dieser Summe ist über eine Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen aus dem "Europäischen Fonds für regionale Entwicklung" (EFRE) abgedeckt.

Neue Wege und Brücke
Ebenfalls im vergangenen Jahr legte das Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit auf einer Länge von rund 170 Metern Wege in der städtischen Grünfläche rund um den Piepenbach an. Sie verbinden das Baugebiet Wolbeck-Nord mit dem Ortszentrum des Stadtteils und ermöglichen auf vielfältigen Rundwegen Spaziergänge durch die naturnahe Anlage.

Teil der neuen Wege ist auch eine Balkenbrücke über den Bach, die das Amt für Mobilität und Tiefbau bereits 2020 im Vorfeld der Bauarbeiten zur Renaturierung errichtet hatte. Mit einer Länge von rund zwölf und einer Breite von etwa drei Metern dient sie als Geh- und Radwegebrücke. Die Brückenunterkante liegt einen halben Meter oberhalb der maßgeblichen Hochwassermarke, um den notwendigen Hochwasserschutz zu gewährleisten. Die Baukosten für Wege und Brücke lagen insgesamt bei rund 250.000 Euro.

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