21. Mai 2021 / Allgemein

Umweltprojekt zum "Tag der Artenvielfalt"

NABU Münsterland ruft auf: "Mach mit: Vielfalt Zulassen, Artenvielfalt fördern"

Artenvielfalt

Foto (Vivien Funke): Bis zu 20 Vereine aus Münster und dem Kreis Warendorf können mit fachlicher Unterstützung durch die NABU Naturschutzstation Münsterland bisher ungenutzte Außenflächen für die heimische Insekten- und Tierwelt wertvoller gestalten. Dr. Britta Linnemann (l.) und Dr. Christian Göcking (r.) von der NABU-Station haben gemeinsam Dr. Anne Saxe von der fördernden Sparkasse Münsterland Ost das Projekt jetzt vorgestellt.


Wildwuchs im Stadion ist für den Platzwart undenkbar. Auch der Greenkeeper liebt das satte, dichte Grün auf seinen Bahnen. Doch etwas Abseits ist die naturnahe Wiese durchaus geduldet und mit Blick auf den Naturschutz sogar ausdrücklich erwünscht. Zum „Tag der Artenvielfalt“ am 22.05., ausgerufen von den Vereinten Nationen, startet ein Umweltprojekt für 20 Vereine in der Region.

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Die NABU Naturschutzstation Münsterland hat ein Projekt für mehr Artenvielfalt aufgelegt. Mit finanzieller Unterstützung durch die Sparkasse Münsterland Ost können bis zu 20 Vereine aus Münster und dem Kreis Warendorf daran teilnehmen. „Ziel ist es,“ so NABU-Stationsleiter Dr. Christian Göcking, „bisher ungenutzte Flächen mit Blick auf die heimische Insekten- und Tierwelt wertvoll zu gestalten.“

Um eine bessere Biodiversität zu erreichen, wird gemeinsam mit den beteiligten Vereinen ein passendes Konzept ausgearbeitet. „Die Beratung zur Umgestaltung der Flächen erfolgt ab September. Von einheimischen Stauden und Sträuchern, regionalem Saatgut oder auch Nisthilfen sollen Tiere wie Vögel, Fledermäuse, Schmetterlinge oder Wildbienen profitieren. Sehr wichtig ist es, eine naturverträgliche Pflege der Flächen abzustimmen, damit die Wirkung sich gut entfalten kann“, beschreibt die NABU-Vorsitzende Dr. Britta Linnemann. Optimal wären Flächen, die nicht regelmäßig genutzt werden müssen, gerne in einer Größe von 100 Quadratmetern oder mehr.

Ein weiteres Ziel soll es sein, dass nach der Bepflanzung oder Einsaat die Flächen möglichst pflegeleicht sind. Die Umsetzung erfolgt nach einem individuellen Beratungstermin vor Ort mit der ehrenamtlichen Unterstützung durch den Verein selbst. Die NABU-Naturschutzstation Münsterland übernimmt zur Abstimmung der möglichen Maßnahmen die Ausarbeitung von Ideen und begleitet auf Wunsch die weitere Umsetzung. Zertifiziertes Regiosaatgut mit einheimischen Pflanzenarten abgestimmt auf den Standort und Nisthilfen können in begrenztem Umfang zur Verfügung gestellt werden. Interessierte Vereine mit entsprechender Fläche haben Anfang Juni die Möglichkeit, bei einer ca. 30-minütigen Online-Vorstellung mehr über das Projekt zu erfahren und erste Umsetzungsideen zu erhalten sowie Ansprechpartner für individuelle Fragen kennen zu lernen. In einem weiteren Online-Vortrag werden konkrete Projektbausteine und auch das Thema Gebäudebrüter vorgestellt.

Gefördert wird dieses Natur- und Umweltschutzprojekt durch die Sparkasse Münsterland Ost. „Naturnahen Erlebnisunterricht in der Grundschule zu fördern, beispielsweise zum Thema „Der Boden lebt!“, gehört für die Sparkasse seit Jahren zu ihrem gesellschaftlichen Engagement“, betont Dr. Anne Saxe, Vorstandsvertreterin der Sparkasse. „Mit diesem Mitmach-Projekt erhalten Interessierte nicht nur Informationen, sondern können ihr Vorhaben fachlich begleitet direkt in die Tat umsetzen.“ Auf dem NABU-Außengelände auf Haus Heidhorn konnte sie zusammen mit den beiden NABU-Fachleuten ein Beispiel für Artenschutz erleben: Auf einer ausgedehnten Rasenfläche ist dort eine Kolonie des Bienenwolfs, einer seltenen Grabwespenart, heimisch. Wie die Mehrzahl der bedrohten Wildbienenarten nistet sie im Boden und bevorzugt Gebiete mit einheimischen manchmal eher
unauffälligen Kräutern oder auch Stauden und Sträuchern, die ihr Schutz und Nahrung bieten. „Von hübschen gefüllten Blüten oder Kulturarten aus Standard-Blühmischungen können Wildbienen häufig gar nicht profitieren – die sind eher etwas für das menschliche Auge“, so die beiden Fachleute. Beidieser kleinen Exkursion wurde deutlich, dass weniger oft mehr ist, also schon über eine sehr zurückhaltende Pflege von Flächen viel für die Artenvielfalt erreicht werden kann. Naturentdecker sind auf Haus Heidhorn am südlichen Stadtrand von Münster-Hiltrup übrigens herzlich willkommen.

Weitere Informationen und Anmeldung unter http://www.nabu-station.de/machmit

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