1. August 2023 / Bildung & Wissenschaft

Serie: Stumme Zeugen zum Sprechen bringen

LWL-Volontär zeigt mit Glasperle aus Münster sein liebstes Fundstück

Glasperle

Foto (LWL-Altertumskommission für Westfalen): Die bläuliche Perle wurde bei Ausgrabungen in Münster entdeckt.

Susanne Bretzel-Scheel, Restauratorin in der Archäologie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), berichtet von ihrer Rekonstruktion eines ledernen Kinderschuhs aus dem 14. oder 15. Jahrhundert, Referent Michael Lagers stellt Vermutungen an, warum eine Amphore aus der späten Bronzezeit 100 Jahre später als Urne verwendet wurde, und Volontär Matthias Bensch erklärt, was der Deckel eines römischen Gefäßes über den Gesundheitszustand von römischen Truppen verrät. In insgesamt 16 Beiträgen, die auch als Kurzfilme auf YouTube erschienen sind, zeigen LWL-Wissenschaftler:innen unter dem Titel "Show & Tell" ihre liebsten archäologischen Fundstücke. 

"Wir wollten die Funde als stumme Zeugen der Vergangenheit zum Sprechen bringen, denn jeder archäologische Fund ist etwas ganz Besonders und hat seine eigene Geschichte", so Dr. Vera Brieske, Geschäftsführerin der LWL-Altertumskommission für Westfalen über die Reihe. 

Entstanden ist die Serie 2022 im Rahmen des Begleitprogramms "Archäologische Zeitmaschine", bei dem Besucher:innen mittels Spezialbrillen Kurzfilme in "Virtual Reality"-Qualität zu drei archäologischen Fundstätten in Westfalen-Lippe erleben. Neben den Fundstätten können Wissenschaftler:innen in dem neuen Begleitformat nun auch "ihre" Fundstücke präsentieren und einen tieferen Einblick in die archäologische Arbeit geben.


Glasperle aus Münster
In der vierten Folge stellt Felix Faasen, studentischer Volontär in der LWL-Altertumskommission, eine Glasperle aus Münster vor. Die bläuliche Perle kam bei Ausgrabungen im Stadtteil Gievenbeck zum Vorschein und wird noch vor das neunte Jahrhundert datiert. "Das Material bestand überwiegend aus Bleioxid und zu einem geringeren Teil aus Siliziumoxid, weshalb auch von Bleiglas die Rede ist", so Faasen. Die Perlen waren damals wertvoll und galten als begehrte Geschenke, wurden als Tauschgut verhandelt und auf Raubzügen ergaunert. Video zu finden unter: https://www.youtube.com/@altertumskommissionfurwest2383/videos

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