14. Dezember 2024 / Kunst & Kultur

Premiere am Wolfgang Borchert Theater: Achtsam morden.

Wenn ein Anwalt zum achtsamen Mörder wird: Eine schwarze Komödie von Karsten Dusse. Bearbeitung von Bernd Schmidt.

Foto (Laura Ritter): Ivana Langmajer, Gregor Eckert und Florian Bender in der rabenschwarzen Komödie ACHTSAM MORDEN!


Steckt in jedem von uns ein potenzieller Verbrecher, wenn wir achtsamer durchs Leben gehen? In der schwarzen Komödie ACHTSAM MORDEN nach dem Roman von Karsten Dusse nimmt dies Regisseurin Tanja Weidner ab dem 19. Dezember mit bissigem Humor aufs Korn. 

Der gestresste Anwalt Björn Diemel (Gregor Eckert) ist ein Workaholic. Auf Anraten seiner Frau Katharina (Ivana Langmajer) belegt er einen Achtsamkeitskurs – nicht nur, um seiner Tochter Emily zuliebe mehr Balance zu finden, sondern auch um Work & Life wieder in Balance zu bekommen. Doch die Herausforderung kommt schneller als gedacht: Sein gefährlichster Mandant, der Mafiaboss Dragan (Florian Bender), bringt Björns neu gewonnene innere Ruhe ins Wanken. 

Die drei Schauspieler spielen in der Bühnenfassung von Verleger Bernd Schmidt diverse Rollen. Dadurch entsteht eine temporeiche und dynamische Inszenierung. Unterstützt wird dieser rasante Rollenwechsel durch ein außergewöhnliches Bühnenbild von Annette Wolf: Ein Peugeot Cabrio steht im Zentrum und wird von Bühnen- und Kostümbildnerin Annette Wolf geschickt in die Szenen eingebunden. 

Der Bestsellerroman Achtsam morden greift die Frage auf, wie weit Achtsamkeit einen Menschen führen kann. Regisseurin Tanja Weidner zieht Parallelen zwischen Achtsamkeit und Theater: „Achtsamkeit funktioniert durch eine gewisse Ruhe im Tun und durch das im Moment sein. Letztendlich betrifft das Thema Achtsamkeit das Theaterschaffen aber ganz im Allgemeinen. Denn wenn wir irgendwo im Moment sind, dann sind wirs auf der Bühne. Es gibt gar keine andere Chance, als achtsam Theater zu machen. Vor allem beim Erzähltheater. In ACHTSAM MORDEN sind es drei Schauspieler, die viele Rollen spielen. Der Wechsel und die rasanten Verwandlungen – das ist Achtsamkeit pur.“ 

Der innere Konflikt des Anwalts Björn Diemel zeigt, wie schwierig es ist, im Alltag moralisch integer zu bleiben. Tanja Weidner erläutert: „Der Anwalt, der beginnt, achtsam zu morden, ist eigentlich ein ganz netter Kerl. Er möchte Gutes in die Welt bringen und Zeit mit seiner Familie verbringen. Doch die Gesellschaft zwingt ihn, das Recht zu beugen, um seine Verbrechermandanten durchzuboxen – ein Spagat, der ihn in einen inneren Zwiespalt stürzt. Vor der Brecht’schen Folie bedeutet das: Wir wären alle gerne gut und moralisch integer, aber die Umstände lassen es oft nicht zu. Achtsamkeit wird so zur Antwort.

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