30. März 2021 / Allgemein

Praktischer Naturschutz auf dem Waldfriedhof Lauheide

200 neue Nisthilfen schaffen zusätzliche Brutstätten für Vögel

Bruthilfen

Foto (Stadt Münster): Sarah Bülter, von der Unteren Naturschutzbehörde, freut sich mit den Kollegen des Waldfriedhofs Lauheide, Andreas Schlamann und Felix Erhart (v.l.), über die zusätzlichen Nisthilfen.


Rechtzeitig zum Frühjahrsbeginn sind sie eingetroffen und wurden direkt an geeigneten Standorten auf dem Waldfriedhof Lauheide angebracht: 200 Nisthilfen, die den Lebensraum für höhlenbewohnende Vogelarten verbessern. "Das ‚Wohnungsangebot‘ ist dank unterschiedlicher Einfluglöcher und Materialien maßgeschneidert sowohl für kleinere Bewohner wie Meisen, Kleiber, Trauerschnäpper als auch für größere wie Stare oder Waldkauz", freut sich Umweltdezernent Matthias Peck.  

Die Wahl des jeweiligen Nistkastens und des Standortes basiert auf einer ornithologischen Untersuchung, die im Jahr 2020 von Sarah Bülter, Mitarbeiterin des Amtes für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit, auf dem ca. 80 Hektar großen Waldfriedhof Lauheide durchgeführt wurde. Hierbei wurden 47 Vogelarten festgestellt, elf von ihnen kommt aus Sicht des Artenschutzes eine besondere Bedeutung zu. So ist auf dem Waldfriedhof eines der bedeutensten Vorkommen des Trauerschnäppers im Umkreis von Münster und es leben dort Arten wie zum Beispiel der Star, die auf der Roten Liste der Brutvögel stehen. Damit die mittlerweile 550 Nistkästen auf Lauheide im Frühjahr auch genutzt werden können, werden sie im Winter von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die ein "Freiwilliges ökologisches Jahr" bei der Stadt absolvieren, gereinigt.  

Um den Lebensraum für Tiere weiter aufzuwerten, wurden in diesem Jahr 400 Gehölze als Hochstämme und Heckenpflanzen gepflanzt. Hier sind es ausschließlich einheimische Arten wie beispielsweise Hartriegel, Pfaffenhütchen, Eibe oder Weißdorn, die der Fauna wichtige Deckungsrefugien sowie Nahrungsquellen bieten. Darüber hinaus sind sie für Hecken- und Gebüschbrüter gut geeignete Brutstätten. "Diese ökologischen Maßnahmen sind im langjährigen Umweltprogramm des Öko-Audits am Waldfriedhof Lauheide verankert," berichtet Betriebsleiter Felix Erhart. "Hiermit möchten wir einerseits die Biodiversität vor Ort fördern. Andererseits ist es uns wichtig, den Naturraum auf dem größten städtischen Friedhof nachhaltig zu entwickeln. Denn auf diese Weise sorgen wir dafür, dass wir auch in Zukunft den Wunsch nach einer letzten Ruhestätte unter einem Baum in einem naturnahen Umfeld erfüllen können."  

Finanziell gefördert wurden die Maßnahmen zur ökologischen Weiterentwicklung des Waldfriedhofs Lauheide von der Bezirksregierung Münster. Knapp 30 000 Euro erhielt die Stadt aus dem "Förderaufruf Grüne Infrastruktur" des NRW-Umweltministeriums.     

Meistgelesene Artikel

Vorsicht bei der Halswirbelsäule
Fit & Gesund

Neurochirurgin rät dringend dazu, bei Problemen erst ein MRT machen zu lassen

weiterlesen...
WLE-Haltepunkte: Pläne für Loddenheide und Wolbeck liegen erneut aus
Politik

Unterlagen ab 4. März online und im Stadthaus 3 einsehbar

weiterlesen...
Stadtwerke machen großen Schritt in der Elektrifizierung der Busflotte
Allgemein

Viele neue Busse und Schnellladestationen im Einsatz

weiterlesen...

Neueste Artikel

Schwerer Busunfall: Drei der vier Todesopfer identifiziert
Aus aller Welt

Bei dem schweren Busunfall nahe Leipzig sind vier Frauen ums Leben gekommen. Am Tag nach dem Unglück bleiben viele Fragen. Die Staatsanwaltschaft nimmt den Busfahrer ins Visier.

weiterlesen...
Polizei war vor Gewalttat bei Familie am Hochrhein
Aus aller Welt

Ein 19-Jähriger soll seine Eltern und seinen Bruder mit einem Messer getötet haben. Die Polizei war einen Tag vor der Gewalttat an Ort und Stelle.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Solidaritätspartnerschaft: Hilfstransport auf dem Weg nach Winnyzja
Allgemein

Große Spendenbereitschaft in Münster / Weiterhin Unterstützung benötigt

weiterlesen...
Stadtbücherei Münster verwandelt sich in Fabelwelt
Allgemein

Entdecken, zeichnen, spielen: Am 27. März dreht sich in der Kinder- und Jugendbücherei alles um Drachen, Einhörner und Kobolde

weiterlesen...