11. Februar 2020 / Kunst & Kultur

Poetische Stadtbestäubung mit dem Stadtensemble

Poetische Stadtbestäubung mit dem Stadtensemble

Stadtbestäuber

Foto (Jutta Waldhelm): Das Stadtensemble freut sich auf möglichst viele mitfeiernde Poesiefreunde: Carola v. Seckendorff, Cornelia Kupferschmid, Christiane Hagedorn, Jonas Riemer, Manfred Kerklau, Ulrich Bärenfänger, Regine Andratschke, Thomas Nufer, Christoph Tiemann, Maria Goldmann, Gabriele Brüning, Johanna Kollet, Philip Grüneberg, Rose Lohmann, Tilmann Rademacher, Ulrike Knobloch, Eva Dorlass, Beate Reker, Thorsten Hölters, Tashina Mende, Carolin Wirth


Was ist der „Welttag der Poesie“?

Von der Unesco wurde der 21. März zum Welttag der Poesie ausgerufen. Dieser Tag wird seit 2000 jedes Jahr gefeiert, die zentrale Veranstaltung für Deutschland richtet die Literaturwerkstatt Berlin und deren Internetplattform lyrikline.org aus. Er soll an „die Vielfalt des Kulturguts Sprache und an die Bedeutung mündlicher Traditionen erinnern“. Weiterhin soll ein interkultureller Austausch gefördert werden.

Der Gedenktag soll auch dazu beitragen, dem Bedeutungsverlust der Poesie entgegenzutreten. Mit dem Aktionstag soll gezeigt werden, dass die Poesie auch im Zeitalter der neuen Informationstechnologien einen wichtigen Platz im kulturellen und gesellschaftlichen Leben einnehmen kann. Am Welttag der Poesie finden Lesungen, Ausstellungen und Rezitationen lyrischer Werke in Medien und Kulturinstitutionen statt. Die zentrale Veranstaltung in Deutschland findet seit Beginn im Max-Liebermann-Haus der Stiftung Brandenburger Tor statt. Weiterhin sollen poetische Werke veröffentlicht und Poesiepreise vergeben werden. Besonders Schüler werden angesprochen. Kinder und Jugendliche auf der ganzen Welt sind aufgefordert, Gedichte zum Thema Gewalt und Frieden zu schreiben. Zudem trommeln sie an diesem Tag um 11:30 Uhr (MEZ) für den Frieden.
Der Welttag der Poesie steht unter der Schirmherrschaft der UNESCO und der Vereinten Nationen.

Was hat das Stadtensemble damit zu tun?
Das Stadtensemble beteiligte sich innerhalb des Rahmenprogramms von POETRY 2019 an drei Tagen jeweils 2 Stunden in der Innenstadt Münsters von der Promenade bis zur Lambertikirche mit einer performativen Aktion im Sinne des unsichtbaren Theaters: einem poetischen Antiterroranschlag, einer lyrischen Stadtintervention.

Das Stadtensemble, hervorgegangen aus dem Großprojekt 24 STUNDEN MÜNSTER, zusammengesetzt aus der Vielfalt der darstellenden Künstler*innen Münsters, unabhängig von Institutionen und Labels, begab sich jeweils unerkannt, nicht als Spieler*in erkenntlich, innerhalb einer zeitlichen Spanne von 2 Stunden auf einen poetischen Parcours durch den öffentlichen Raum: Fußgängerzone, Kaufhaus, Cafe, öffentl.Toilette, Supermarkt, Bushaltestelle, Bus, etc. Jeder „bewaffnet“ mit einer Handvoll poetischer Zeilen von der lyrischen Naturbetrachtung bis hin zu Dada ähnlichen Sprachspielereien. Alles Texte oder Fragmente von Texten, welche während POETRY 2019 eine Rolle spielten.

Die Spieler*innen suchten diese öffentlichen Orte auf, mischten sich unters Volk, allein oder in kleinen Gruppen, setzten sich im Café an Tische zu anderen Cafebesucher*innen, warteten scheinbar auf den Bus, probierten Schuhe an, kauften bei Rewe ein, besuchten eine Kirche, saßen an einem Brunnen, o.ä. und begannen jeweils unerwartet mit Poesie ihre nächste Umgebung zu verzaubern, zu irritieren, zum Aufhorchen zu animieren und letztlich einzuladen für einen Moment aus dem Alltag auszusteigen, Kontakt herzustellen, Begegnung zu ermöglichen, hinter den Alltagshorizont zu blicken, bzw zu lauschen und letztlich auf die gesamte Veranstaltungsreihe hinzuweisen.

Was trägt das Stadtensemble zum Welttag der Poesie bei?
Die Idee ist den Welttag der Poesie auch hier in Münster zu begehen und nicht nur das Stadtensemble erneut zu einer poetischen Stadtintervention zu mobilisieren, sondern großflächig Bürger*innen Münsters jeglichen Alters und Nationalität durch die lokalen Medien frühzeitig einzuladen in Münsters City und an Orten, die Poesie dringend nötig haben und wo nichts wächst, mit ihrem Lieblingsgedicht oder mit selbst verfasster Lyrik den Frühling einzuläuten, die Stadt auf gleiche Art zu „bestäuben“ wie dies so wundervoll während POETRY 2019 funktioniert hat. Im Vorfeld ist ein großes Treffen mit allen Beteiligten zur Sichtung der Gedichte und zur Ermutigung geplant. Am Tag selbst treffen sich die Gruppen mit den einzelnen Mitgliedern des Stadtensembles als Teamleiter*innen an verschiedenen Startpunkten innerhalb der Stadt, um sich innerhalb eines Zeitfensters von 2 Stunden sternförmig auf die Mitte der Stadt, den Domplatz zuzubewegen, um mit der Poesie soviel Stadt wie möglich zu „bestäuben“ und Postkarten mit den ausgewählten Lieblingsgedichten oder Ausschnitten davon zu hinterlassen. In Kooperation mit dem Theater Münster, dem Kammertheater Der kleine Bühnenboden, dem Pumpenhaus und dem Boulevard Theater wird es eine Verlosung von Freikarten für die beteiligten Bürger*innen geben.

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