15. Juni 2021 / Allgemein

Parkhaus am Hauptbahnhof erreicht zweite Stufe im Landeswettbewerb „Mobil.NRW“

Für Radfahrende soll Bahnhof leichter erreichbar werden

Mobility Hub

 

Foto (Amt für Kommunikation, Stadt Münster): Mobility Hub Parkhaus


Die Stadt Münster hat sich erfolgreich mit dem Projekt "Münster Mobility Hub" um die Teilnahme an der zweiten Stufe des Landeswettbewerbs "Mobil.NRW – Mobilität in lebenswerten Städten" beworben. Damit ist der "Münster Mobility Hub" eines von zehn weiteren Projekten aus ganz Nordrhein-Westfalen, die eine Fachjury aus insgesamt 29 Bewerbungen für die nächste Runde ausgewählt hat. Die finale Entscheidung im Wettbewerb erfolgt im Februar 2022. Die besten Ideen für eine bessere Mobilität fördert das Land insgesamt mit rund 100 Millionen Euro.  

Der Projektbeitrag besteht aus mehreren Bausteinen. Insbesondere für Radfahrende soll es leichter werden, den Bahnhof zu erreichen und das Rad dort abzustellen. So soll das Parkhaus Bremer Platz zu einer modernen Mobilstation ("Mobility Hub") mit zahlreichen Mobilitätsangeboten umgebaut werden. Dadurch soll auch der Umstieg zwischen den unterschiedlichen Verkehrsträgern deutlich komfortabler und leichter gemacht werden. Mit dem Ausbau der Schillerstraße und der "kleinen Bremer Straße" zu einer Fahrradstraße 2.0 verbessert sich die Anbindung des Münsteraner Hauptbahnhofs an die Veloroute 11 Everswinkel-Münster und schließt eine bislang noch bestehende Lücke zum Stadtzentrum.

Durch ein neu gestaltetes Ticketingmodell soll damit vor allem das kurzzeitige Parken am Bahnhof attraktiver sein. "Wir freuen uns sehr, dass wir durch den Landeswettbewerb die Chance bekommen, ein solch zukunftsweisendes Projekt für Münster weiterentwickeln zu können", erklärt Stadtbaurat Robin Denstorff.   "Nun gilt es, diese Idee weiter zu konkretisieren und in eine konkrete Planung zu überführen. Insbesondere der Radverkehr wird hiervon profitieren", so Denstorff.  

Modernes Fahrradparken als Herzstück der Mobilstation 
Das Herzstück des "Mobility Hub" bildet ein Fahrradparkhaus, das auf zwei bis drei Ebenen sichere Abstellmöglichkeiten für rund 3.000 Fahrräder bieten soll, wodurch sich die Anzahl mehr als verdreifacht. "Ganz nach dem Vorbild niederländischer Fahrradparkhäuser sollen die Ebenen getrennt vom Autoverkehr, entweder fahrend über eine Rampe mit sanfter Steigung oder über Großraumaufzüge erreichbar sein", führt Max Stewen, Projektleiter im städtischen Fahrradbüro, den Nutzerkomfort für Radfahrende aus. Ergänzt werden soll das Angebot durch eine Quartiersgarage, die den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie den Geschäftsleuten aus dem angrenzenden Viertel zur Verfügung stehen wird. Eine integrierte Bike-Sharing-Station, Kiss&Ride-Stellplätze und ein erweitertes Carsharing-Angebot sowie der Verleih von E-Scootern ermöglichen individuelle Mobilität auch ohne eigenes Fahrrad, Auto oder Roller. Möglich wird dieses umfassende Angebot durch einen umfassenden Umbau des bestehenden Parkhauses und eine Aufstockung um zwei Stockwerke.

Attraktives Kurzzeitparken am Bahnhof  
Ein neu gestaltetes Ticketingmodell, das z. B. eine 24-stündige kostenfreie Nutzung des neuen Fahrradparkhauses und auch der sich in Bau befindlichen Radstation im "Hansator" ermöglicht, zählt ebenfalls zum Maßnahmenpaket.

Michael Grimm, Amtsleiter des zuständigen Amtes für Mobilität und Tiefbau erläutert die Vorzüge des neuen Ticketingsmodells: "Wenn wir den Menschen die Möglichkeit bieten, ihr Fahrrad kostenlos und sicher abstellen zu können, kann dies ein Baustein sein, dem Fahrrad-Parkdruck im Bahnhofsquartier entgegenzuwirken. Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität an diesem zentralen Ort zu verbessern und insbesondere Fußgängern und Fußgängerinnen mehr Platz im öffentlichen Raum zu geben."

Das Projekt leistet auch einen Beitrag zum Klimaschutz: Die Neugestaltung der Fassade mit Glaselementen und einer Begrünung durch Pflanzen soll sich positiv auf das Stadtklima auswirken und das Aufheizen des Gebäudes und seines Umfeldes bei hohen Außentemperaturen verringern.  Dieser ökologische Aspekt soll auch auf dem Dach aufgegriffen werden. Hier sind ein Dachgarten mit einer öffentlichen "Skylounge" und die Gewinnung von Solarstrom denkbar.

Integration in das Veloroutennetz 
Der "Mobility Hub" ist als integratives Element des Quartiers geplant und gleichzeitig ein wichtiges Infrastruktur- und Angebotselement für die künftige Veloroute 11 Everswinkel-Münster. Im Zuge der Einrichtung der Veloroute wird die Schillerstraße zur Fahrradstraße 2.0 umgebaut. Fortgeführt werden soll die Veloroute über die "Kleine Bremer Straße", am Mobility Hub vorbei, bis hin zur Promenade.

Radfahrende sollen das Parkhaus zukünftig direkt über die Veloroute erreichen. Die Ein- und Ausfahrten für Autofahrende sollen auf die gegenüberliegende Ostseite des Gebäudes verlagert werden. Michael Milde, Abteilungsleiter der Mobilitätsplanung im Amt für Mobilität und Tiefbau, erklärt: "Durch die räumliche Trennung der Zu- und Ausfahrten für Radfahrende und Autofahrende wird die zukünftige Veloroute im Bereich der "Kleinen Bremer Straße" vom Kfz-Verkehr entlastet. Konflikte zwischen Autofahrenden und Radfahrenden können dadurch minimiert und die Erschließung des Parkhauses komfortabel gestaltet werden."

Der Rat hat sich im März für die Teilnahme an der ersten Stufe des Landeswettbewerbs "Mobil.NRW - Mobilität in lebenswerten Städten" mit dem Beitrag "Multimodale- und Intermodule Mobilität am Münsteraner Hauptbahnhof stärken" ausgesprochen. Im Rahmen der zweiten Stufe des Wettbewerbs werden die Projekte nun bis zur Umsetzungsreife weiter ausgearbeitet.

Im Februar 2022 entscheidet die Fachjury, welche Kommunen für ihre Projekte einen Förderantrag stellen dürfen.  
Hintergrund:   Beim Landeswettbewerb "Mobil.NRW – Mobilität" handelt es sich um ein zweistufiges Wettbewerbsverfahren. Die Stadt Münster hat mit Ihrem Beitrag die zweite Stufe erreicht und kann das Projekt nun bis zur Umsetzungsreife weiterentwickeln. Fällt das Juryurteil im Februar kommenden Jahres positiv aus, kann im Frühjahr der Förderantrag gestellt werden, sodass die Umsetzung des Projekts beginnen kann. Bis Ende 2026 sollen die Modellvorhaben abgeschlossen sein.


 

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