27. Januar 2016 / Allgemein

Neues Programm im GOP

Die Spaßmacher

Neues Programm im GOP

Beitrag von: Alles Münster, Stephan Günther.

 

"Die Spaßmacher", Name des Programms und gleichzeitig auch die Parole, an der sich die Show messen lassen muss. "Lachen ist gesund! Auf der Welle des Humors hat sich das Duo längst in die Oberliga der besonders spaßhaften Abendunterhaltung gespielt...", so verspricht die Pressemitteilung viel, wenn es um das Moderatoren-Duo "Die lonely husBand" geht, welche in Persona aus Stephan Mazoscheck und Ulrich Beckers besteht.

Nun könnte man berichtigen, dass die "Oberliga" schon lange nicht mehr das Oberhaus in allen Sportarten darstellt und so muss man auch in diesem Fall sagen, dass zum Aufstieg noch der ein oder andere Zähler auf dem Punktekonto fehlt. Etwas altbacken und zu gestelzt kalauert man sich durch die Moderationen, auch eine auf zwei Nasenlöchern gespielte Blockflötenversion des Phil Collins Klassikers "In The Air Tonight" zündet nur kurzfristig. Versuche, dass Publikum in Stimmung zu versetzen und zum gemeinsamen Jubeln zu bewegen scheitern nur all zu oft, die Chemie will einfach nicht so recht stimmen. Das kann vorkommen, ist womöglich nur eine Momentaufnahme dieser Vorstellung und so verteilt man etwas unsicher und augenzwinkernd Komplimente in Richtung Münster, "Münsteraner sind die Italiener Deutschlands!". Geschliffener Sarkasmus aus dem Munde des gebürtigen Münsteraners Mazoschek alias Rick van Nöten, der wissen könnte, wie man die Domstädter bei den Hörnern packt.

Alles was das Varieté zu bieten hat, gibt es auch in dieser Show, sehr klassisch als "Ansage-Show" präsentiert . Kein roter Faden sondern lediglich großer Spaß bildet das Konzept dieses Programms, so verrät es Regisseur Knut Gminder bereits vor der Show im Pressegespräch. Höhen und Tiefen fallen so aber auch schneller auf und es wirkt schnell unrund, transportieren doch die Moderationen das Grundthema schon nur holprig. Wenn man sich die einzelnen Programmpunkte einmal genauer anschaut, merkt man aber auch hier ein deutliches Ungleichgewicht.

Mit dem Trapez-Duo "Passe-Pieds" hat man einen absoluten Hochkaräter im Ensemble. Trapezkunst, ein wenig Comedy und Slapstick gibt es in dieser Kombination selten. In luftiger Höhe wird gezickt, gescherzt und vor allem auch atemberaubende Action dargeboten und das bei völligem Verzicht auf dramatische Hintergrundmusik oder andere Effekte. Moderner Purismus der begeistert - Yolaine Dommes und Eva Schubach, diese Namen sollte man sich merken.

Andere Nummern hingegen fallen weniger auf. Die süße Australierin Chelsea Angell zum Beispiel kann mit ihrer Hula-Hoop-Nummer nur bedingt überzeugen, zwar talentiert und im sexy-kessen Outfit, fehlt ihr aber einfach der Wow-Effekt. Sie kann nicht an das anknüpfen, was man aus vergangenen Shows von anderen Künstlern gewohnt ist. Etwas anders sieht es hingegen aus, als sie die Hula-Hoop-Reifen gegen das Rhönrad tauscht, hier wird jeder Millimeter der Bühne ausgereizt und die Gäste an den vorderen Tischen dürften wohl einige Male ihre Gläser vom Tisch genommen haben. Ähnliches ereignet sich auch bei "Monsieur Chapeau", der etwas tollpatschige "Rola Rola"-Künstler türmt seine Rollen und Bretter so hoch, dass nicht nur den Zuschauern im Parkett der Atem stockt.

Es sind eher die Nummern die nicht auf den reinen Humor zielen, die dann doch Anklang finden. Sebastian Matt, der wohl langsamste Magier im Varieté rettet schlussendlich ein wenig die gewollte Komik des Abends und bietet eine "Zaubernummer", auf die wohl jeder Vorwerk-Staubsauger-Vertreter neidisch sein dürfte. Zur Freude der anwesenden Damen macht er auch im angedeuteten Adamskostüm eine gute Figur. Der zweite Höhepunkt der Show neben "Passe-Pieds" ist aber unzweifelhaft der russische Jongleur Semen Krachinov. Temporeich wie selten gesehen und mit allen Gliedmaßen lässt er bis zu 9 Bälle oder 7 Keulen durch die Luft fliegen, dass einem beim Zuschauen fast schwindelig wird.

Aprilwetter im Januar und man wünscht sich etwas mehr Sonnenschein bei den nächsten Shows. Wer sich selbst ein Bild von den "Spaßmachern" machen möchte, hat noch bis zum 13. März die Gelegenheit.

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