6. Dezember 2016 / Kunst & Kultur

Zu Gast bei Adam Riese

Von Messdienern und Millionären

Zu Gast bei Adam Riese

Bei Gastgeber Adam Riese (2.v.l.) auf dem Talksofa (v.l.): Prof. Eckhard Freise, Leon Windscheid und Werner Schulze Erdel.

Foto: Stephan Günther
Text: Thomas Hölscher
www.allesmuenster.de


Gleich zwei Millionäre aus der TV-Show "Wer wird Millionär" hat Adam Riese am Sonntagabend in seine Show eingeladen: Prof. Eckhard Freise ist der erste Hauptgewinner bei Günther Jauch. Leon Windscheid sahnte Ende letzten Jahres die Million ab. Auf das Fernsehkonto von Showmaster Werner Schulze Erdel gehen über 1000 Folgen "Ruck Zuck". Alle drei Gäste haben viel zu erzählen. Einer von ihnen so viel, dass Gastgeber Adam Riese sogar seine eigene Hochzeit vergisst. 

 

Viele Menschen bezeichnen Eckhard Freise als historische Figur. Doch das ist dem Professor gar nicht so recht. "Historische Figuren stehen im Park unter Taubenscheisse", scherzt der 72-Jährige. Dennoch: Seinen Namen kennt man. Freise war vor 16 Jahren der Erste, der bei Günther Jauch die Million, damals noch in D-Mark, mit nach Hause nahm. Nur am Rande nahm Freise das damals neue TV-Format wahr und bekam mit einem Ohr eine Frage mit. "So ein Trottel, dachte ich damals, das weiß man doch", erinnert er sich zurück und ließ sich von seinem Sohn zur Bewerbung für die Show animieren. Schließlich schaffte er es dann auf den Stuhl zu Jauch und marschierte schnurstracks auf die Millionenfrage zu. "Obwohl ich die Antwort schnell wusste, habe ich daraus eine große Show gemacht", gesteht Eckhard Freise. Das hat der Prof bis heute nicht abgelegt: aus vollen Rohren schießt er seine Anekdoten ab, es gibt wenig, zu dem er nichts zu sagen hat. Das bringt sogar Gastgeber Adam Riese ins Straucheln. So sehr, dass er wohl verschwitzt, dass seine Freundin seit eben diesem Sommer sogar seine Frau ist.

 

15 Jahre später legte Leon Windscheid nach, räumte im letzten Jahr die Million ab und investierte in das Kulturschiff "MS Günther". Intensiv habe er sich auf die Show bereitet, erzählt der 27-Jährige, ein Vierteljahr quasi in Vollzeit. "Ich habe Lexika studiert und Wissenschaftssendungen geschaut", so Windscheid, "außerdem haben wir die Show in unserer WG geprobt. Dort saß ich dann in Unterhose in unserer Küche, um mit peinlichen Situationen vertraut zu werden." Im gepflegten Feinripp habe er Showmaster Jauch in seiner Garderobe gesehen. "Günther hatte mir seinen Anzug versprochen. Das Jackett bekam ich schon in der Show, den Rest später in der Umkleide." Jauchs feiner Zwirn wurde für den guten Zweck im Rahmen einer Benefizgala von Windscheid versteigert.

 

Für musikalische Häppchen setzt Adam Riese in der Show auf die Amerikanerin Stephanie K. und die Münsteranerin Linda Lulka, die gemeinsam mit der Hausband "Markus Paßlick und seine Original Pumpernickel" auf Weihnachten einstimmen.

 

Friedhofsgärtner, Grabredner und Statist am Stadttheater, die Karriere von Werner Schulze Erdel kam 1988 mit dem TV-Format "Ruck Zuck" bei Tele5 so richtig in Fahrt. "Das Privatfernsehen galt als Werk des Teufels", erinnert sich Schulze Erdel zurück, "und da sollte ich als alter katholischer Messdiener hin. Aber es gab gutes Geld, also haben wir das produziert." Bis zu sieben Folgen der Gameshow wurden damals Tag für Tag unter seiner Moderation abgedreht, über 1000 in Summe. Immer mit dabei: das Markenzeichen des Showmasters - die weißen Tennissocken. Ein geplantes Revival mit C-Promis lehnte Werner Schulze Erdel gegenüber RTL aber ab. "Ich hasse dieses Fernsehen, weil es so doof geworden ist", betont er, "heute werden dort Leute nur noch blamiert." Stattdessen gibt es im ausverkauften Pumpenhaus eine Kostprobe von "Ruck Zuck", bei der Adam Riese eine Mannschaft aus den eigenen Reihen gegen ein Team aus den Zuschauerreihen antreten lässt. Als dort das Wort "Gummi" umschrieben wird, und Hausbandmitglied und Bassist Jürgen Knautz mit "Schniedeltüte" lösen will, gibt es für das Publikum kein Halten mehr.

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