2. August 2022 / Aus aller Welt

Zwei Jugendliche in Deutschland mit Affenpocken infiziert

Das RKI meldet mittlerweile 2724 Infektionen mit Affenpocken aus allen Bundesländern, darunter sind auch zwei Jugendliche.

Eine kolorierte transmissionselektronenmikroskopische Aufnahme von Partikeln des Affenpockenvirus (rot) in einer infizierten Zelle (blau), die im Labor gezüchtet wurde.

Rund drei Monate nach dem ersten Affenpocken-Nachweis in Deutschland spricht das Robert Koch-Institut (RKI) erstmals von bekannt gewordenen Ansteckungen bei Minderjährigen.

Bei allen Fällen, außer zwei Jugendlichen, handele es sich um Erwachsene, heißt es in der Lage-Einschätzung des RKI vom Dienstag. Zunächst hatte der «Spiegel» über zwei Betroffene im Alter von 15 und 17 Jahren berichtet. Wie aus einer RKI-Datenbank hervorgeht, stammen die Fallmeldungen aus Stuttgart und Erfurt, beziehen sich auf die erste Julihälfte (Meldewochen 27 und 28) und auf männliche Jugendliche.

Mortalitätsrate ist «extrem gering»

Insgesamt sind dem RKI mittlerweile 2724 Infektionen aus allen Bundesländern übermittelt worden, fast ausschließlich handelt es sich um Männer. «Die Übertragungen erfolgen in diesem Ausbruch nach derzeitigen Erkenntnissen in erster Linie im Rahmen von sexuellen Aktivitäten, aktuell insbesondere bei Männern, die sexuelle Kontakte mit anderen Männern haben», erklärt das RKI. «Bislang sind nur fünf weibliche Fälle in Deutschland übermittelt worden.» Mit Abstand am höchsten ist die Inzidenz in Berlin. «Soweit bekannt, erkranken die meisten Betroffenen nicht schwer», schreibt das RKI.

Die Mortalitätsrate in den Ländern außerhalb Afrikas bleibe «extrem gering», teilte der Leiter der Ambulanz für Infektiologie und Immunologie am Universitätsklinikum Bonn, Jürgen Rockstroh, auf Anfrage mit. Zwar sind in den vergangenen Tagen mehrere Affenpocken-Todesfälle in Ländern bekannt geworden, für die die Erkrankung neu ist - zwei davon in Spanien. Der Experte sieht hierfür aber mehrere Gründe: So könne etwa das Ausrufen der gesundheitlichen Notlage mit internationaler Tragweite durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einigen Tagen zu einer verbesserten Überwachung geführt haben. Gleichzeitig gebe es nun mehr als 20 000 Fälle weltweit, so dass auch mehr Fälle ausgewertet würden.

Rockstroh betonte darüber hinaus, dass Erkrankungen der Betroffenen erfasst werden müssten, um Faktoren zu finden, die das Risiko für Krankenhauseinweisung und Tod erhöhen. Schwere Immunsuppression scheine das Risiko für einen ungünstigen Verlauf zu vergrößern.


Bildnachweis: © Niaid/Niaid/Planet Pix via ZUMA Press Wire/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

ADFC-Fahrradklimatest: Bis Ende November für Münster abstimmen
Allgemein

Ergebnisse stehen im Frühjahr 2025 fest / Fahrradfreundlichste Städte werden in Berlin ausgezeichnet

weiterlesen...
Der Pelikan ist gelandet!
Allgemein

Das Pelikanhaus des Clemenshospitals hat sein Wahrzeichen erhalten, die Skulptur eines Krauskopfpelikans

weiterlesen...

Neueste Artikel

Todesschütze von Manhattan soll Manifest geschrieben haben
Aus aller Welt

Mitten in Manhattan wird der Chef eines großen Versicherungskonzerns getötet. Beim Tatverdächtigen findet die Polizei ein Schreiben, das Hinweise auf ein Motiv gibt.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Todesschütze von Manhattan soll Manifest geschrieben haben
Aus aller Welt

Mitten in Manhattan wird der Chef eines großen Versicherungskonzerns getötet. Beim Tatverdächtigen findet die Polizei ein Schreiben, das Hinweise auf ein Motiv gibt.

weiterlesen...
Waldbrand in Malibu breitet sich rasch aus
Aus aller Welt

An der kalifornischen Pazifikküste hat sich erneut ein Waldbrand entzündet. Zahlreiche Menschen müssen evakuiert werden. In dem Gebiet befindet sich auch eine Universität.

weiterlesen...