4. September 2022 / Aus aller Welt

Kleinflugzeug stürzt knapp neben vollem Zirkuszelt ab

Ein Kleinflugzeug stürzt ab - auf ein Zirkus-Gelände in Duisburg. Traurige Gewissheit: Es gibt zwei Tote. Nur wenige Meter entfernt verfolgen etwa 900 Zuschauer eine Vorstellung.

Der Unfallort ist mit Sichtschutzwänden abgeschirmt.

Beim Absturz eines kleinmotorigen Flugzeugs auf den Parkplatz eines vollen Zirkuszeltes in Duisburg sind am Sonntag zwei Menschen ums Leben gekommen. Die Maschine sei nach dem Aufprall auf dem Platz - ein altes Güterbahnhofsgelände unweit der A59 - in Brand geraten, berichteten Polizei und Feuerwehr.

Der Absturz ereignete sich während einer laufenden Show mit rund 900 Besuchern, wie ein Feuerwehrsprecher einem dpa-Reporter am Unglücksort schilderte. Der Zelteingang war nur etwa 50 Meter von der Absturzstelle entfernt.

Nach Angaben der Feuerwehr war die Musik im Zelt vom FlicFlac so laut, dass der Absturz der Kleinmaschine womöglich kaum oder nicht zu hören war. Laut WDR handelte es sich um ein Ultraleichtflugzeug.

Um wen es sich bei den Getöteten aus dem Flugzeug handele, könne man noch nicht sagen. Es seien zwei Leichname geborgen worden, schilderte eine Polizeisprecherin am frühen Abend. Nach vorläufigen Erkenntnissen gehe man nicht davon aus, dass weitere Menschen zu Schaden kamen - Meldungen über Verletzte lagen nicht vor.

«Glück im Unglück»

Vor Ort war unter den Einsatzkräften vielfach die Redewendung «Glück im Unglück» zu hören. Womöglich sei man knapp an einem Unglück mit katastrophalen Ausmaßen vorbeigeschrammt, hieß es auch bei der Polizei.

Der Einsatzleiter der Feuerwehr informierte nach der Veranstaltung im Zirkuszelt über das Unglück. Die Polizei begleitete die Zuschauer danach geordnet aus dem Zelt, um Panik und Chaos zu vermeiden.

Allerdings durften zunächst nur rund 100 Zuschauer das Zelt am späten Nachmittag verlassen. Viele mussten sich noch etwas gedulden - ihre Personalien und die Kennzeichen ihrer Fahrzeuge wurden aufgenommen, bevor sie vom Gelände fahren durften. Etwa zehn Autos waren in Brand geraten.

Das Flugzeugwrack wurde mit Sichtschutzmaßnahmen abgeschirmt. Aus der Düsseldorfer Bezirksregierung untersuchten Experten der Luftaufsichtsbehörde den Unglücksort. Das Gelände wurde weiträumig abgesperrt - auch, um Schaulustige fernzuhalten.

Über den genauen Unfallhergang und die Ursache könne man noch keine Angaben machen, hieß es auf Ermittlerseite am Sonntagabend. Zunächst konzentrierte sich der Einsatz nach dem Vorfall vom Nachmittag auf die Löscharbeiten. Über der Unglücksstelle war eine schwarze Rauchwolke aufgestiegen. Ein Hubschauer kreiste. Rund 60 Einsatzkräfte waren vor Ort.


Bildnachweis: © Christoph Reichwein/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Solidaritätspartnerschaft: Hilfstransport auf dem Weg nach Winnyzja
Allgemein

Große Spendenbereitschaft in Münster / Weiterhin Unterstützung benötigt

weiterlesen...
Professor Dietrich Grönemeyer stellt sein neues Bühnenprogramm in Münster vor
Fit & Gesund

Meditainment-Vortrag „Fit bis 100“ am 14. April 2024 live im Kap. 8

weiterlesen...

Neueste Artikel

Mehr Straftaten an Bahnhöfen registriert
Aus aller Welt

Im letzten Jahr sind laut der Polizeilichen Kriminalstatistik in Deutschland mehr Straftaten erfasst worden. Dies gilt auch für Delikte an Bahnhöfen.

weiterlesen...
Zugunglück mit zwei Toten: Ermittlungen vor dem Abschluss
Aus aller Welt

Vor fast einem Jahr kamen bei einem Zugunglück nahe Köln zwei Arbeiter ums Leben. Die Strecke war zum Unfallzeitpunkt noch nicht gesperrt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Mehr Straftaten an Bahnhöfen registriert
Aus aller Welt

Im letzten Jahr sind laut der Polizeilichen Kriminalstatistik in Deutschland mehr Straftaten erfasst worden. Dies gilt auch für Delikte an Bahnhöfen.

weiterlesen...
Zugunglück mit zwei Toten: Ermittlungen vor dem Abschluss
Aus aller Welt

Vor fast einem Jahr kamen bei einem Zugunglück nahe Köln zwei Arbeiter ums Leben. Die Strecke war zum Unfallzeitpunkt noch nicht gesperrt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung.

weiterlesen...