9. April 2024 / Aus aller Welt

Wie gesund ist pflanzliche Ernährung? - Studie startet

Immer mehr Menschen entscheiden sich dazu, kein Fleisch mehr zu essen. Auch vegane Ernährung liegt im Trend. Was das für die Gesundheit bedeutet, untersucht nun eine große Studie.

Die Studienteilnehmer ernähren sich entweder vegan, vegetarisch, pescetarisch oder essen sowohl pflanzliche als auch tierische Produkte.

Wie wirken sich vegetarische und vegane Ernährung auf unsere Gesundheit aus, und welche Vor- und Nachteile haben sie? Das will die großangelegte Studie Coplant untersuchen, die heute in Berlin mit der Untersuchung des ersten von insgesamt 6000 Probanden gestartet ist.

Das Interesse an veganer und vegetarischer Ernährung wachse, insbesondere bei jüngeren Menschen, heißt es auf der Studienwebsite. «Es gibt jedoch bislang kaum wissenschaftlich belastbare Daten zu den Auswirkungen heutiger pflanzenbasierter Ernährungsweisen auf den Körper.» Diese Datenlücke soll die Untersuchung schließen und Empfehlungen für eine gesunde und nachhaltige Lebensweise entwickeln.

Die Studie ist ein Kooperationsprojekt des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), des Max Rubner-Instituts, des Forschungsinstituts für pflanzenbasierte Ernährung (IFPE) und der Universitäten Jena, Bonn, Heidelberg, Regensburg und Wien. Coplant steht für «Cohort on plant-based diets» (Deutsch: Kohortenstudie zu pflanzenbasierten Ernährungsweisen).

Dem BfR zufolge gab es zwar in der Vergangenheit bereits Studien zu dem Thema, allerdings seien diese nicht unbedingt auf heutige Ernährungsformen übertragbar. «Beispielsweise stieg das Angebot von veganen Lebensmitteln und Fleischersatzprodukten, die teilweise hochverarbeitet, zucker-, fett- und salzreich sind, in den letzten Jahren deutlich an», schreibt das Institut.

Studie auf mindestens 20 Jahre angelegt

An der Studie nehmen Frauen und Männer im Alter von 18 bis 69 Jahren teil. Sie ernähren sich entweder vegan, vegetarisch, pescetarisch (kein Fleisch, aber Fisch) oder essen sowohl pflanzliche als auch tierische Produkte. Sie müssen unter anderem Fragen zu ihrer Ernährungsweise und Gesundheit beantworten und werden im Abstand von einigen Wochen mehrfach körperlich untersucht. Zu Hause müssen sie ein Ernährungsprotokoll ausfüllen und Stuhlproben sammeln. Das soll etwa Aufschluss darüber geben, welche Vitamine und Mineralien ausreichend aufgenommen werden oder nicht. Beim ersten Probanden sollten am heutigen Dienstag Blutdruck, Herzfrequenz und die Handkraft gemessen werden. 

Die Studiendauer ist nach BfR-Angaben auf mindestens 20 Jahre angelegt. Mit ersten Ergebnissen rechnet das Institut frühestens nach dem Abschluss der Rekrutierung in den Jahren 2026 oder 2027.


Bildnachweis: © Fabian Sommer/dpa
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