12. Dezember 2024 / Aus aller Welt

Schuldspruch im Prozess um Tod eines Deutschen auf Mallorca

Der Tod des 20-Jährigen auf der spanischen Baleareninsel Mallorca beschäftigt das Gericht weiter: Die beiden Angeklagten werden zwar für schuldig befunden, das Strafmaß steht aber noch aus.

Die Richter beschäftigt nun die Frage nach dem Strafmaß für die Angeklagten.

Für die Mehrzahl der Geschworenen im Landgericht Palma auf der spanischen Ferieninsel Mallorca ist die Sache klar: Zwei Spanier tragen Schuld am Tod eines deutschen Urlaubers im Oktober 2022, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur nach Verkündung der Entscheidung des Geschworenengerichts vor Ort berichtet. 

Die große Frage, die die Richter nun klären müssen: War es Mord oder Totschlag? Genau das wird dann die Höhe des Strafmaßes bestimmen. Wann es verkündet wird, ist nicht bekannt. «Es gibt nur Verlierer in diesem Prozess», sagte der Vater des 20-Jährigen aus Nordhessen beim Verlassen des Gerichts in einem Video, das die «Mallorca Zeitung» veröffentlichte. Er bedankte sich demnach für die Arbeit der Ermittler und des Gerichts.

Anklage fordert 15 Jahre Haft bei Totschlag

Den beiden Angeklagten war vorgeworfen worden, den Deutschen am späten Abend des 8. Oktober 2022 in der Nähe der Feiermeile Ballermann in Palma auf der Straße angetroffen, in ihrem Lieferwagen mitgenommen und ihn später auf der Flughafen-Autobahn aus dem Wagen geworfen zu haben. Dieses Szenario sah die Mehrheit der neun Geschworenen als erwiesen an. Die beiden Spanier selbst hatten vor Gericht beteuert, der junge Mann sei selbst aus dem Wagen gesprungen. 

Der Tod des Deutschen sei dann sehr wahrscheinlich durch Überfahren verursacht worden, hatten Forensiker im Zeugenstand ausgesagt. Ein nachfolgender Autofahrer war über den Urlauber gerollt, was demnach zu den tödlichen Verletzungen führte. 

Die Staatsanwaltschaft und auch die Anwälte der Familie des Urlaubers gingen von Mord aus und forderten je 25 Jahre Haft für die beiden Angeklagten. Sollte die Tat nun als Totschlag gewertet werden, fordern sie 15 Jahre Haft. Die Ermittler vermuteten als Motiv, dass die beiden Spanier den betrunkenen Deutschen ausrauben wollten. Der Urlauber hatte den Gerichtsakten zufolge 2,41 Promille Alkohol im Blut.

Tipp auf weißen Lieferwagen war entscheidend

Ein Zeuge, der in einem Auto hinter dem Lieferwagen saß, hatte vor Gericht ausgesagt, gesehen zu haben, wie eine Person «wie ein Sack Kartoffeln» auf die Fahrbahn fiel. Er hatte die Ermittler überhaupt erst auf die Spur eines weißen Lieferwagens gebracht, was schließlich ein Jahr nach dem Vorfall - im Oktober 2023 - zur Festnahme der beiden Spanier führte. Ursprünglich waren die Ermittler von einem Unfall ausgegangen.


Bildnachweis: © EUROPA PRESS/Europapress/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Name für Gorilla-Baby aus dem Allwetterzoo Münster gesucht
Allgemein

Stimmen Sie ab für den jüngsten Abkömmling im Zoo

weiterlesen...
awm holen Weihnachtsbäume im Januar und Februar ab
Allgemein

Rund 30.000 Tannen werden zu Kompost verarbeitet

weiterlesen...

Neueste Artikel

4. Erbdrostenhofkonzert: Blockflötistin Dorothee Oberlinger
Kunst & Kultur

Montag, 3. Februar 2025, 20.00h im Erbdrostenhof

weiterlesen...
Bangen um Schwerverletzte nach Skilift-Unfall in Spanien
Aus aller Welt

Einen Tag nach dem schweren Unfall in einem Skigebiet im Nordosten Spaniens sitzt der Schreck tief. Die Skistation will indes schnell wieder öffnen.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Bangen um Schwerverletzte nach Skilift-Unfall in Spanien
Aus aller Welt

Einen Tag nach dem schweren Unfall in einem Skigebiet im Nordosten Spaniens sitzt der Schreck tief. Die Skistation will indes schnell wieder öffnen.

weiterlesen...
Ein Hippo-Mädchen als Kassenschlager: Das Phänomen Moo Deng
Aus aller Welt

Für Thailand war die Geburt des Zwerghippos Moo Deng im Juli ein Glücksfall. Der Hype um das Flusspferdchen lässt die Kassen klingen - selbst Jesus und die Mona Lisa mischen mit.

weiterlesen...