1. Oktober 2024 / Aus aller Welt

Feuerinferno in Schulbus: Mehr als 20 Tote in Thailand

Ein Schulausflug endet in Thailand in einem Flammeninferno. Nahe Bangkok brennt der Bus der Gruppe lichterloh. Für viele gibt es kein Entkommen. Was hat die Katastrophe ausgelöst?

Für die meisten Insassen gab es bei dem Unglück kein Entkommen.

Entsetzen in Thailand: Bei einem verheerenden Feuer in einem Schulbus sind Regierungsangaben zufolge mehr als 20 Menschen ums Leben gekommen, darunter vor allem Kinder. In sozialen Netzwerken gingen Videos des lichterloh brennenden Reisebusses viral. Das Unglück ereignete sich am Mittag (Ortszeit) in der Nähe von Bangkok. Bis zum Abend wurden nach Behördenangaben 22 Leichen geborgen.

Die 38 Schüler und ihre sechs Begleiter aus der Provinz Uthai Thani waren Medienberichten zufolge unterwegs zu einem Ausflug in die 200 Kilometer entfernt liegende Hauptstadt. Neben dem Fahrer befand sich zudem ein Beifahrer in dem Bus. Insgesamt waren damit 46 Menschen an Bord. «Wir befürchten, dass etwa 25 Menschen gestorben sind», sagte Vize-Ministerpräsident Anutin Charnvirakul.

Nur 19 Überlebende geborgen

Zehn Insassen waren kurz nach dem Brand im hinteren Teil des Busses tot geborgen worden, aber viele wurden auch Stunden später noch in dem völlig ausgebrannten Bus vermisst. Laut dem Sender ThaiPBS World sind die meisten bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.

19 Menschen - 16 Schülerinnen und Schüler und drei Lehrer - überlebten das Flammeninferno. Drei Kinder wurden in Krankenhäusern wegen schwerster Verbrennungen behandelt. Die Zeitung «Khaosod» berichtete unter Berufung auf die Behörden, die Kinder bei dem Ausflug seien zwischen 6 und 15 Jahre alt gewesen. Der Fahrer soll bislang unauffindbar und möglicherweise geflohen sein.

Augenzeugen und Retter erzählten, dass vermutlich ein Vorderreifen explodiert war. Daraufhin soll der Fahrer die Kontrolle verloren haben: Der Bus schrammte an Straßenabgrenzungen entlang und fing dabei Feuer. 

Ministerpräsidentin Paetongtarn Shinawatra drückte den Angehörigen der Opfer ihre tiefe Anteilnahme aus. Bei einer Stellungnahme vor Journalisten versagte ihr die Stimme. Am Nachmittag versuchte sie, verletzten Kindern im Krankenhaus Trost zu spenden. Die 38-Jährige hat selbst zwei kleine Kinder.

Bus war gasbetrieben

Andere Verkehrsteilnehmer sagten gegenüber Medien, sie hätten noch versucht, mit Feuerlöschern zu helfen. Das Feuer sei aber zu stark gewesen, so dass sie sich zurückziehen mussten. «Ich sah zwei Kinder zusammen mit einem Lehrer aus dem Bus fliehen. Ihre Körper standen in Flammen», erzählte ein Augenzeuge.

Der Bus, der mit zwei weiteren Bussen in einem Konvoi unterwegs war, soll gasbetrieben und damit besonders anfällig für Feuer gewesen sein. Das Transportministerium teilte mit, den künftigen Einsatz solcher Fahrzeuge überprüfen zu wollen.

 


Bildnachweis: © Sakchai Lalit/AP
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Polizei Münster: Sechs jugendliche Intensivtäter in Haft
Polizeimeldungen

Die Jugendlichen waren für über hundert Straftaten in den zurückliegenden Wochen verantwortlich.

weiterlesen...
Finne eröffnet neue Hafenbrauerei in Münster
Genuss & Lifestyle

Ein neuer Treffpunkt für Bierkultur, Kulinarik und Erlebnis am Stadthafen

weiterlesen...
Physiker laden zum Höhepunkt des Quantenjahres in Münster ein
Bildung & Wissenschaft

Bundesweite Abschlussveranstaltung am 15. November in der Halle Münsterland

weiterlesen...

Neueste Artikel

Ein Ort für die Sternenkinder
Kirche & Glauben

Herzensangelegenheit: Gemeinsam mit der Stiftung der Alexianerbrüder wird die Grabstelle für früh im Mutterleib verstorbene Kinder neu gestaltet.

weiterlesen...
Inselreptilien verschwinden, bevor man sie überhaupt kennt
Aus aller Welt

Noch nicht mal erforscht und schon fast verschwunden: Viele Reptilienarten auf Inseln sind vom Aussterben bedroht. Das kann Folgen für ganze Ökosysteme haben.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Inselreptilien verschwinden, bevor man sie überhaupt kennt
Aus aller Welt

Noch nicht mal erforscht und schon fast verschwunden: Viele Reptilienarten auf Inseln sind vom Aussterben bedroht. Das kann Folgen für ganze Ökosysteme haben.

weiterlesen...
Ein Vermisster und Verletzte nach Detonation in Reihenhaus
Aus aller Welt

Eine laute Detonation schreckt die Nachbarschaft in einem Wohngebiet in Wolfenbüttel auf. Ein Reihenhaus stürzt ein, Nachbarhäuser sind unbewohnbar. Die Feuerwehr such nach einem 83-jährigen Mann.

weiterlesen...