8. Oktober 2024 / Aus aller Welt

Subantarktis: Australien vervierfacht Meeresschutzgebiet

Während oft vergeblich um Meeresschutzgebiete gerungen wird, prescht Australien vor: Ab sofort steht mehr als die Hälfte der zum Land gehörenden Ozeane unter Schutz. Das ist weltweit einzigartig.

Das Meeresschutzgebiet ist die Heimat vieler Pinguine. (Symbolbild)

Australien hat eine massive Ausweitung eines subantarktischen Meeresschutzgebiets beschlossen und schützt damit nun nach Regierungsangaben mehr eigene Ozeanfläche als jedes andere Land der Erde. Das Meeresschutzgebiet der Heard- und McDonaldinseln im südlichen Indischen Ozean werde vervierfacht, sagte Umweltministerin Tanya Plibersek. Das entspreche einer Vergrößerung um fast 310.000 Quadratkilometer - ein Gebiet größer als Italien.

Es handele sich um den größten Beitrag zum Meeresschutz in diesem Jahr weltweit, hieß es in einer Mitteilung. Die Region umfasse Gletscher, Feuchtgebiete, Australiens einzige aktive Vulkane und bedeutende Populationen von Pinguinen, Robben und Albatrossen, betonte Plibersek. «Ich bin stolz darauf, dass Australien nun mehr Meeresfläche schützt als jedes andere Land der Erde.» Das sei nicht nur ein riesiger Umweltgewinn für Australien, sondern für die ganze Welt. 

«Natur gedeiht dort ohne uns»

Es gebe nur wenige Orte auf der Erde, die man als «wirklich unberührte Wildnis» beschreiben könne, sagte sie. «Die Heard- und McDonaldinseln sind ein solcher Ort. Die Natur gedeiht dort ohne uns.» Das Gebiet habe bislang nur minimale menschliche Eingriffe erfahren. Die Inseln sind ein australisches Außengebiet und liegen knapp 4.000 Kilometer südwestlich des australischen Festlandes.

Die Ausweitung bedeutet, dass nun 52 Prozent der zu Australien gehörenden Ozeane unter Schutz stehen. Damit übertrifft das Land deutlich das Ziel von 30 Prozent, das sich Australien im Rahmen eines Naturschutzvertrags der Vereinten Nationen im Jahr 2022 gesetzt hatte, wie Plibersek sagte. «Dies ist ein einzigartiger und außergewöhnlicher Teil unseres Planeten. Wir tun alles, was wir können, um ihn zu schützen.»


Bildnachweis: © Liu Shiping/Xinhua/dpa
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