23. Juli 2022 / Aus aller Welt

Keine Entwarnung in Dover - Staus und Schuldzuweisungen

Manchmal ist es gar nicht so einfach, von einer Insel wegzukommen. Zu Ferienbeginn wurden am Samstag rund 10.000 Reisende im Hafen von Dover erwartet - noch einmal deutlich mehr als am Freitag.

Autos stehen an der Abfertigung im Hafen von Dover zu Beginn der Sommerferien in England und Wales Schlange.

Vor der Überfahrt nach Frankreich haben etliche Reisende vor dem britischen Hafen Dover am Samstag erneut lange Wartezeiten in Kauf nehmen müssen. Hafen-Chef Doug Bannister warnte vor Verzögerungen von bis zu sechs Stunden.

Auch die Fährbetreiber wiesen ihre Gäste an, drei bis vier Stunden vor Abfahrt vor Ort zu sein. Zu Ferienbeginn wurden am Samstag rund 10.000 Reisende erwartet - noch einmal deutlich mehr als am Freitag, als es in Dover bereits zu extrem langen Staus kam.

Außenministerin Liz Truss, die derzeit für die Nachfolge von Premier Boris Johnson kandidiert, machte Frankreich für die «völlig vermeidbaren» Verzögerungen verantwortlich. Die Franzosen hätten ihre Grenzposten personell besser ausstatten sollen. Der französische Abgeordnete der Hafenstadt Calais, Pierre-Henri Dumont, wies das im BBC-Interview jedoch zurück: Die Wartezeiten seien Auswirkungen des Brexits, sagte er. Dieser Meinung ist auch der Reisebranchen-Experte Simon Calder. «Dies ist jetzt eine EU-Außengrenze», sagte er der BBC. Daher müssten Grenzbeamte nun die Pässe stempeln und kontrollieren, ob ausreisende Briten ein Rückreiseticket hätten.

Der BBC-Korrespondent Dan Johnson beschrieb das Wochenende als «vollstes Wochenende» in Dover seit 2019. In den vergangenen beiden Jahren hatten aufgrund von Reisebeschränkungen viele Britinnen und Briten auf Urlaub im Ausland verzichtet.


Bildnachweis: © Gareth Fuller/PA Wire/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

ADFC-Fahrradklimatest: Bis Ende November für Münster abstimmen
Allgemein

Ergebnisse stehen im Frühjahr 2025 fest / Fahrradfreundlichste Städte werden in Berlin ausgezeichnet

weiterlesen...

Neueste Artikel

Start der europäischen Vega-C-Rakete verschoben
Aus aller Welt

Seit rund zwei Jahren muss Europas Raumfahrt ohne Vega C auskommen. Erstmals soll sie nach einem Fehlstart nun ins All. Kurzfristig wird das Startdatum aber geschoben.

weiterlesen...
Ermittlungen gegen Palliativarzt: Überprüfung weiterer Fälle
Aus aller Welt

Palliativmediziner begleiten schwer kranke Menschen, um ihre Not zu lindern. Ein Berliner Arzt soll jedoch mindestens acht Patienten getötet haben. Noch ist unklar, wie viele Opfer es wirklich gibt.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Start der europäischen Vega-C-Rakete verschoben
Aus aller Welt

Seit rund zwei Jahren muss Europas Raumfahrt ohne Vega C auskommen. Erstmals soll sie nach einem Fehlstart nun ins All. Kurzfristig wird das Startdatum aber geschoben.

weiterlesen...
Ermittlungen gegen Palliativarzt: Überprüfung weiterer Fälle
Aus aller Welt

Palliativmediziner begleiten schwer kranke Menschen, um ihre Not zu lindern. Ein Berliner Arzt soll jedoch mindestens acht Patienten getötet haben. Noch ist unklar, wie viele Opfer es wirklich gibt.

weiterlesen...